San Francisco/Wien - Virus, Spam und Co heißen die modernen Plagen der Computer nutzenden Menschheit. Feierten sie schon im Vorjahr auf den Rechnern dieser Welt fröhliche Urständ, legen sie auch 2005 keine Pause ein, sondern erweitern ihr Betätigungsfeld vehement auf Mobiltelefone, Handhelds, drahtlose Netzwerke und die unzähligen Embedded Systems, kleine Steuerungschips, die heute etwa in großer Zahl auch in Autos zu finden sind.

Diesen wenig erfreulichen Ausblick bietet eine Studie der IBM Security Intelligence Services. 28.327 neue Viren und Würmer wurden 2004 erfasst, die Zahl der insgesamt bekannten Störenfriede à la Bagle, Sobig, Mydoom und Cabir wuchs damit auf stolze 112.438 Exemplare. Dazu ein kleiner Vergleich: 2002 wurden gerade einmal 4551 neue Viren entdeckt.

75 Prozent aller Mails sind Spam

Von den rund 147 Milliarden E-Mails, die IBM 2004 für seine Kunden durchleuchtete, enthielten eine von 16, also rund sechs Prozent, ein Virus. Zwei Jahre zuvor lag die Rate erst bei 0,5 Prozent. Bei 75 Prozent aller E-Mails handelte es sich den IBM-Erhebungen zufolge um Spam, also Werbemüll.

Alarmierend die Zunahme von Phishing-Attacken, eine Methode, bei der versucht wird, durch die Verlinkung auf falsche Websites an Passwörter heranzukommen. 18 Millionen dieser Angriffe wurden von IBM registriert.

Zahlenmäßig noch klein, doch ständig wachsend sind Angriffe von Virenschreibern auf Mobiltelefone und PDAs, ebenso bereitet Spyware - Programme, die das Surfverhalten der Nutzer ausspionieren - den Sicherheitsexperten Kopfschmerzen.

Da in einem neuen Auto heute durchschnittlich 20 Computerprozessoren und etwa 60 Megabyte an Softwarecodes für diverse Steuerungsprozesse sorgen, wird befürchtet, dass in diesem Bereich die Sicherheitsprobleme durch Virenattacken ansteigen könnten. Dies gilt auch für Telefonnetze, die über das Internet funktionieren (VoIP). (kat, DER STANDARD, Print-Ausgabe 10.2.2005)