Zu der Frage, ob Juschtschenko bei dem Abendessen, Anfang September vorigen Jahres im Beisein des damaligen Vizechef des ukrainischen Geheimdienstes vergiftet worden sein könnte, meinte Piskun: "Offen gesagt, haben wir schon vorher den ungefähren Zeitpunkt gewusst, an dem das Gift gegeben wurde. Das heutige Treffen mit Professor Korpan, dem Arzt von Präsident Juschtschenko, hat uns aber einige Beweise gebracht. Die ungefähre Zeitangabe fällt wahrscheinlich mit dem Abendessen zusammen. Aber wir können nicht mit Sicherheit behaupten, dass es an diesem Tag war."
Er sei nach Wien gekommen, um mit den Ärzten von Juschtschenko einige offene Fragen zu klären. "Nach den Beratungen mit Dr. Korpan und Dr. Zimpfer haben wir gesehen, dass die Ergebnisse der ukrainischen Regierungskommission und die Ergebnisse aus Österreich sich ziemlich unterscheiden", so Piskun.
Er sei auch gekommen, weil er mehr Unterlagen brauchte. "Wir haben den medizinischen Beweis, dass Juschtschenko vergiftet wurde", so Piskun. Manche der Beweise hätten Dr. Korpan und Dr. Zimpfer bereits vorher der Regierungskommission übergeben. "Heute haben wir die Dokumente bekommen, die den Beweis erbringen."
Es ginge um medizinische Aussagen und Resultate aus Österreich, Deutschland, Holland und Großbritannien, die für eine Expertise notwendig seien. "Wir brauchen diese Expertise um zu klären, wann die Vergiftung stattgefunden hat und welche Substanz verwendet wurde."