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Archivbild von der Freilassung von Gerard Conlon, der 15 Jahre unschuldig im Gefängnis saß.

Foto: AP Photo/PA
London - Der britische Premierminister Tony Blair hat sich am Mittwoch bei elf Personen entschuldigt, die vor drei Jahrzehnten unschuldig für Bombenanschläge der IRA im Gefängnis saßen. Es handelte sich um mehrere Mitglieder der Familien Conlon und Maguire und drei weitere Menschen. Sie wurden wegen zwei Anschlägen inhaftiert, bei denen 1974 in Guildfort und Woolich sieben Menschen getötet und 100 weitere verletzt worden waren. Alle elf Verurteilten wurden später freigelassen. Der Fall gilt als einer der größten Justizirrtümer in Großbritannien.

"Es tut mir sehr leid, dass sie eine derartige Qual und Ungerechtigkeit erleiden mussten", heißt es in der Erklärung Blairs. Die Angehörigen der Anschlagsopfer würden ihren Schmerz nie vergessen, aber es diene niemandem, wenn für das grausame Verbrechen die falschen Menschen verurteilt würden.

Das Schicksal der irrtümlich Verurteilten wurde durch den Film "Im Namen des Vaters" aus dem Jahr 1993 weltbekannt. Darin spielte Daniel Day-Lewis Gerry Conlon, der 15 Jahre hinter Gittern verbrachte. Sein Vater Guiseppe, der im Gefängnis starb, wurde von Pete Postlethwaite gespielt.

Blairs Versöhnungsgeste kommt zu einer Zeit, in der die Friedensbemühungen für den Nordirland-Konflikt in eine Sackgasse geraten sind. Einer der Gründe ist ein Bankraub, für den die britische und die irische Regierung die IRA verantwortlich machen. Die Untergrundorganisation hat die Beschuldigungen zurückgewiesen, Verhaftungen gab es bisher keine. (APA/AP)