Detonation in der Nähe des Kongresszentrums - König Juan Carlos am Abend zu Eröffnung einer Kunstmesse erwartet - ETA hatte vor Autobombe gewarnt
Redaktion
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Madrid - Bei einem vermutlich von der baskischen Untergrundorganisation ETA verübten Bombenanschlag in Madrid sidn 43 Personen verletzt worden. Die Autobombe explodierte nahe einem Kongresszentrum am Stadtrand, in dem König Juan Carlos am Abend eine Kunstmesse eröffnen sollte. Es war der schwerste Anschlag in der spanischen Hauptstadt seit dem
Attentat moslemischer Extremisten auf Pendlerzüge am 11. März
vergangenen Jahres, bei dem 191 Menschen getötet worden waren.
Der Anschlag erfolgte zeitgleich mit
einem groß angelegten Polizeieinsatz gegen die ETA in ganz Spanien.
Dabei wurden nach Angaben von Spaniens Innenminister Jose Antonio
Alonso vierzehn Verdächtige festgenommen.
"Keine Zukunft, aber Schlagkraft
Innenminister Alonso nannte die ETA eine Terror-Bande, die
geschwächt sei. "Sie hat keine politische Zukunft, aber sie verfügt
immer noch über Schlagkraft." Die von den USA und der Europäischen
Union als Terrorgruppe eingestufte ETA hat seit 1968 fast 850
Menschen getötet.
Durch die Wucht der Detonation wurden 18 parkende Autos zerstört,
mehrere Fensterscheiben gingen zu Bruch. "Ich sah Polizisten umher
rennen und zwei oder drei Minuten später gab es eine Explosion",
sagte ein Angestellter eines Hotels. 24 Menschen seien zur Behandlung
in Krankenhäuser gebracht worden, erklärte ein Vertreter der
Rettungskräfte. Unter den Verletzten seien auch sechs Polizisten,
insgesamt sei jedoch niemand schwer verletzt worden. Die meisten
Opfer hätten Schnittwunden und Blutergüsse erlitten. Nach
Expertenschätzungen enthielt die Bombe bis zu 30 Kilogramm
Sprengstoff.
Attentat dämpft Olympia-Hoffnungen
Der Anschlag dämpfte in Spanien Hoffnungen, dass die ETA noch vor
den Wahlen im Baskenland im April eine Waffenruhe verkündet. Außerdem
könnte er Madrids Chancen auf die Olympischen Spiele 2012 schmälern.
Erst in der vergangenen Woche hatten Olympia-Inspektoren Madrids
wichtigstes Veranstaltungszentrum besucht. In dem Komplex sollen auch
mehrere Olympia-Veranstaltungen stattfinden, falls sich Madrid sich
bei der Entscheidung über den Austragungsort der Sommerspiele 2012
gegen Paris, London, New York und Moskau durchsetzen kann.
Die ETA kämpft seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit des Baskenlandes im Norden Spaniens und im
Südwesten Frankreichs und hat seit 1968 fast 850 Menschen getötet. Sie wird von den USA und der Europäischen Union (EU) als Terrorgruppe betrachtet. Vor gut einer Woche hatte das spanische Parlament mit großer
Mehrheit einen weit reichenden Autonomieplan der dort regierenden
Nationalisten für das Baskenland abgelehnt. Die Regierung sah in dem
Vorstoß zur Gründung eines "Freistaats" den Versuch einer Abspaltung
von Spanien. Nach dem Parlamentsvotum kündigte die baskische
Regionalregierung eine vorgezogene Neuwahl am 17. April an. (APA/dpa/Reuters/red)
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