Port-of-Spain/Trinidad - Elf kuwaitische Gefangene im US-Stützpunkt Guantanamo haben den Vorwurf erhoben, sie seien vor der Überstellung in das Gefangenenlager von US-Soldaten in Afghanistan und Pakistan misshandelt worden. Das geht aus Notizen ihres Anwalts Tom Wilner hervor, die kürzlich von den amerikanischen Behörden freigegeben und am Montag veröffentlicht wurden.

Einige der Männer hätten sich in falschen Geständnissen der Zugehörigkeit zu den afghanischen Taliban oder dem Terrornetzwerk al-Qaeda (Al Kaida) bezichtigt, nur damit die Misshandlungen aufhörten, sagte Wilner in einer Telefonkonferenz aus Washington. Als Misshandlungsmethoden wurden unter anderem Schläge mit Ketten und Elektroschocks aufgeführt. Die körperliche Misshandlung habe nach der Überstellung in das Lager Guantanamo aufgehört. Dort seien seine Mandaten aber psychischer Misshandlungsmethoden ausgesetzt worden, sagte Wilner.

Menschenrechtsgruppen und Anwälte haben wiederholt den Vorwurf erhoben, einige Geständnisse, die zur Inhaftierung Verdächtiger in Guantanamo geführt hätten, seien durch Folter erpresst worden. Viele der 545 Gefangenen werden dort seit mehr als drei Jahren festgehalten, die meisten von ihnen ohne Anklage.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Major Michael Shavers, sagte, alle "glaubwürdigen" Misshandlungsvorwürfe würden untersucht. Er ließ jedoch Zweifel an den Vorwürfen der Kuwaitis durchblicken. (APA/AP)