Jesus-Darstellung aus Haderers "Das Leben des Jesus"

Foto: Ueberreuter Verlag
Wien - Die South East Media Organisation (SEEMO) fordert in Schreiben an den griechischen Präsidenten Konstantin Stefanopoulos und an Regierungschef Kostas Karamanlis die Aufhebung des Urteils gegen den oberösterreichischen Zeichner und Karikaturisten Gerhard Haderer. "Die Entscheidung des griechischen Gerichts ist ein eindeutiger Angriff auf die Meinungsfreiheit und ist gegen alle demokratischen Standards", so SEEMO. Weiters fordert SEEMO eine Änderung jenes Gesetzes, das zur Verurteilung Haderers geführt hatte.

SEEMO weist darauf hin, dass es bei der Veröffentlichung von Haderers Buch "Das Leben des Jesus" in keinem anderen Land Probleme gegeben habe. Das griechische Parlament solle Cartoons als "eine Form von freier Meinungsfreiheit in einer demokratischen Gesellschaft akzeptieren", verlangt SEEMO.

Wegen Religionsbeleidigung verurteilt

Gerhard Haderer war am 19. Jänner 2004 von einem griechischen Gericht für sein Buch "Das Leben des Jesus" wegen Religionsbeleidigung zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem die griechisch-orthodoxe Kirche Klage eingebracht hatte. Das Buch war im Februar 2003 in Griechenland erschienen.

Die South East Media Organisation ist ein Netzwerk von Redakteuren, Medienvertretern und führenden Journalisten mit Sitz in Wien. (APA)