Klagenfurt - Die Zukunft des Klagenfurter Fußballstadions im Rahmen der EM 2008 in der Schweiz und Österreich scheint wieder gesichert zu sein. Die Stadtverantwortlichen entschlossen sich am Montagabend, trotz vorzeitiger Veröffentlichung der Projektwerber und ihrer Angebote in einer Kärntner Zeitung das Vergabeverfahren fortzusetzen. Bürgermeister Harald Scheucher (ÖVP) folgt damit der Empfehlung zweier Vergabeexperten. Die Vergabekommission soll jetzt bis spätestens 7. März den Zuschlag für den Stadionbau erteilen, die Fertigstellung ist für Mai 2007 geplant.
Einstimmigkeit empfohlen
Die Expertise der Gutachter Josef Aicher und Michael Holaubek wurde von Scheucher und dem SPÖ-Vizebürgermeister Ewald Wiederbauer in einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentiert. Kernaussage des Gutachtens ist laut Scheucher, dass "der Widerruf des Vergabeverfahrens nicht zwingend zu erfolgen hat". Für die Fortsetzung des Verfahrens würden in erster Linie die Wichtigkeit des Projektes und der Zeitdruck hinsichtlich dessen Realisierung sprechen. Weiters empfehlen die Gutachter, das Verfahren rasch zu Ende zu bringen und das Projekt einstimmig zu vergeben, um die Gefahr von Einsprüchen und Schadenersatzklagen möglichst gering zu halten.
Der Bürgermeister appellierte in diesem Zusammenhang an die elf Mitglieder der Vergabekommission, "an einem Strang zu ziehen". Falls etwa die drei Kärntner Mitglieder ausscheren sollten, sei "das Stadion geplatzt". Eines steht für Scheucher aber fest: "Weitere Querschüsse wird dieses Projekt nicht mehr aushalten können!" Landeshauptmann Jörg Haider wertet die Aufregung um das Stadion in den vergangenen Tagen als "Viel Lärm um Nichts". Er habe von Anfang an gesagt, dass die Veröffentlichung der Bieterprojekte in einer Zeitung kein Problem sei.
Erleichterter ÖFB
ÖFB-Präsident Friedrich Stickler zeigte sich erleichtert. "Ich freue mich, dass das Vergabeverfahren weiter geht, das ist ein wesentlicher Schritt. Ich hoffe, dass alle anderen Parteien wissen, was auf dem Spiel steht und dass jeder Einspruch das gesamte Projekt gefährden könnte."
"Kärntner-Woche" rechtfertigt sich