Drei Jahre zuvor, im Mai 1999, hatten die "Neuen Roten Brigaden" den Arbeitsrechtsexperten und Berater des Gewerkschaftsverbands CISL, Massimo D'Antona, erschossen. Dieser hatte sich an einem tief greifenden Reformprojekt zur Flexibilisierung des italienischen Arbeitsmarkts beteiligt.
Zu den Terroristen, gegen die der Prozess begonnen hat, zählt auch die Linksextremistin Nadia Desdemona Lioce, die im vergangenen Juni wegen des Mordes an einem Polizisten im Jahr 2003 zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden war. Lioce wird unter anderem des Mordes an D'Antona verdächtigt.
Lioce war Anfang März 2003 festgenommen worden, nachdem sie mit ihrem Komplizen Mario Galesi in eine Schießerei im Regionalzug Rom-Florenz verwickelt worden war. Dabei waren der Polizist, Emanuele Petri, und Galesi ums Leben gekommen. Im vergangenen Oktober hatte die italienische Polizei neun hochrangige Aktivisten der Neuen Roten Brigaden festgenommen.