Wien - Von dem 44-jährige Wiener Ernst H., der offenbar wochenlang neben seiner toten Mutter gelebt hat, fehlte zu Wochenbeginn weiterhin jede Spur. "Er ist heute nicht zur Arbeit erschienen", sagte Josef Koppensteiner vom Kriminalkommissariat West am Montag zur APA. Gefahndet wurde nach dem Mann vorerst nicht, erklärte der Beamte: "Es gibt keinen konkreten Tatbestand." Die 79-jährige Hildegard H. war am Donnerstag stark verwest in der gemeinsamen Wohnung auf der Alszeile in Wien-Hernals gefunden worden.

Nach wie vor war unklar, ob sie eines natürlichen Todes gestorben ist, sagte Koppensteiner. Auf Grund des Zustandes der Leiche konnten die Ermittler dies nicht sofort feststellen. Eine gerichtliche Obduktion ist in Auftrag gegeben worden.

Geklärt wurde mittlerweile, wer die Pension der Toten in den vergangenen Monaten entgegen genommen hat: Jene Greislerin, die die Polizei alarmiert hatte, bewahrte das Geld für ihre Kundin auf. Laut Polizei gab es eine Vereinbarung, die Summe in Empfang zu nehmen und an die Pensionistin weiterzugeben. Lebend war die Frau zuletzt Anfang Dezember gesehen worden.

Ernst H. war zuletzt am Donnerstag von der Polizei per Handy erreicht worden. Seitdem fehlt von dem Botenfahrer jede Spur. "Wir haben ihn bei mehreren Kontaktadressen gesucht, aber nirgends angetroffen." Die Ermittler hoffen nun unter der Telefonnummer 01/31310-25810 (Gruppe Schadler, KK-West) auf Hinweise in der Sache. (APA)