Wien - Die zwischen dem Bund und den Ländern vereinbarte Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen könnte bald schon wieder geändert werden. Innenministerin Liese Prokop (VP) hatte am Freitagabend bei einem Treffen mit den Sozial-Landesräten der Ländern vereinbart, dass die Quoten für die Unterbringung schutzbedürftiger Fremder in der Grundversorgung "dem aktuellen Bedarf angepasst" werden. Das könnte auch eine Veränderung der Quoten bedeuten. Prokop wolle den Ländern "in den nächsten Wochen" ihre Vorschläge vorlegen, hieß es am Sonntag im Innenministerium.

Eine Sprecherin des Innenressorts betonte, dass sich alle Länder zur Grundversorgung von Flüchtlingen bekannt hätten. Alle hätten versichert, dass man partnerschaftlich miteinander umgehen und eine Lösung finden wolle.

Wien ist anders

Wien ist derzeit das einzige Bundesland, wo mehr Flüchtlinge in die Grundversorgung aufgenommen wurden als ursprünglich vereinbart. In der Bundeshauptstadt wurden sogar um fast 80 Prozent mehr aufgenommen. In Niederösterreich hält sich das Minus mit 3,7 Prozent in Grenzen. Alle anderen Bundesländer weisen ein Minus von mehr als zehn Prozent auf. Mit Stichtag 4. Februar 2005 waren insgesamt 27.842 hilfs-und schutzbedürftige Fremde in der Grundversorgung gemeldet. (simo/DER STANDARD, Printausgabe, 7. 2.2005)