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Janica Kostelic war nach Gold Nummer zwei die Zufriedenheit in Person, das Edelmetall-Konto der Kroatin könnte in den kommenden Tagen aber noch bedeutend anschwellen. Neben der Siegerin ist die bronzene Renate Götschl zu sehen.

Foto: AP/Frayer

Santa Caterina – Die Kroatin Janica Kostelic hat am Sonntag ihre zweite Goldmedaille bei den 38. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in der Region Lombardei geholt. Die 23-Jährige gewann nach der Kombination auch die Abfahrt in Santa Caterina und eroberte damit ihren bereits vierten WM-Titel. Silber ging sensationell an die erst 19-jährige Elena Fanchini (+0,26 Sek.), deren bisher beste Weltcup-Ergebnisse zwei 17. Ränge sind. Die ÖSV-Ehre rettete die Steirerin Renate Götschl (+0,39), die mit Bronze für die sechste österreichische WM-Medaille in Italien sorgte.

Die Salzburgerin Alexandra Meissnitzer (+2,96) musste sich unter 28 Teilnehmerinnen nur mit Rang 22 begnügen. Die Niederösterreicherin Michaela Dorfmeister und die Vorarlbergerin Katja Wirth schieden aus.

Götschl lange auf Goldkurs

Bis zur zweiten Zwischenzeit sah es dann ganz danach aus, als ob die mit Nummer 28 als letzte Starterin ins Rennen gegangene Götschl den Erfolg von Kostelic noch verhindern könnte. 51 Hundertstel lag sie dort vor der 17-fachen Siegerin von Weltcupslaloms. Danach fand die Steirerin aber nicht mehr die optimale Linie und musste sich am Ende auch hinter Fanchini einreihen, die am Sonntag ihr erst fünftes Rennen im Kreis der Weltelite bestritt.

Kostelic ist nun wie vor zwei Jahren bereits Doppelweltmeisterin, mit dem Riesentorlauf und dem Slalom kommen ihre eigentlichen Stärken aber erst. Und fast hätte mit Anja Pärson auch die zweite Technikerin noch in den Kampf um den Sieg eingegriffen, denn die Schwedin war bei der ersten Zwischenzeit absolut Schnellste. Fehler im unteren Streckenteil hatten dann aber einen Rückfall auf Platz sieben zur Folge.

Gewichtige Materialfrage

Die Österreicherinnen hatten bis zur letzten Sekunden an der, bei den in Santa Caterina herrscheneden Schneebedingungen sehr diffizilen Materialabstimmung getüftelt. Bei Meissnitzer, vor zwei Jahren noch Vizeweltmeisterin, half es nichts. "Ich habe drei Paar Ski, Schuhe und Platten probiert, nichts ging. Ich komme mit diesem Schnee einfach nicht zurecht", meinte die schwer geschlagene Salzburgerin.

Götschl verwendete ein weicheres Skischuhmodell und komplettierte mit Bronze ihren WM-Medaillensatz: "Die Woche war so zäh, deshalb freut es mich, dass es am Ende doch noch halbwegs gut gegangen ist", sagte Götschl. Damenchef Mandl meinte: "Renate hat sich ordentlich gesteigert. Wir müssen wirklich froh sein, dass es noch eine Medaille gegeben hat."

Dorfmeister schmerzten Bein und Herz

Michaela Dorfmeister kam mit viertbester Zwischenzeit zum Canalatto-Sprung, landete problemlos, verschnitt dann aber mit dem linken Ski und stürzte in ihrer letzten WM-Abfahrt schwer. Mit kaputtem Rennanzug, einem leichten Schleudertrauma und einer Riesenbeule am Schienbein tauchte Dorfmeister im Ziel auf. "Mehr als das schmerzt aber das Herz, weil ich ja gut dabei war. Wenn dir das als Mitfavoritin passiert, tut das echt weh", sagte Dorfmeister. (APA/red)