Paris - Bei der Einnahme der irakischen Stadt Falluja haben die US-Truppen im November vorigen Jahres nach Informationen der konservativen französischen Tageszeitung "Le Figaro" drei französische moslemische Kämpfer gefangen genommen. Unter ihnen seien ein 19-Jähriger und ein 22-Jähriger aus Paris, die im Frühjahr 2004 über Syrien in den Irak gezogen seien, berichtet die Pariser Zeitung in ihrer Freitag-Ausgabe. Die beiden gehörten zu einer radikalen Moslemgruppe, die vergangene Woche in Paris ausgehoben worden sei.

Laut "Figaro" sind im Frühjahr des Vorjahres neun Franzosen - Nachkommen nordafrikanischer Einwanderer - in den Irak gezogen, um in Falluja gegen die US-Armee zu kämpfen. Fünf seien bei der Belagerung der Stadt umgekommen, darunter drei 19-Jährige aus der Pariser Gruppe.

Am kommenden Dienstag kommt die neue US-Außenministerin Condoleezza Rice nach Paris. Dann könnte auch das Schicksal der drei Gefangenen aus Falluja sowie der drei noch im Gefangenenlager Guantanamo Bay (Kuba) von den US-Truppen festgehaltenen Franzosen angesprochen werden. Auf dem US-Militärstützpunkt werden rund 550 Terrorverdächtige aus mehr als 20 Ländern gefangen gehalten, viele von ihnen bereits seit mehr als drei Jahren. Ihnen werden der Kriegsgefangenenstatus und der Schutz durch die Genfer Konventionen verweigert. Unter den Gefangenen sind auch Jugendliche unter 16 Jahren, wie das US-Militär bestätigte. Der britische Kronanwalt Lord (Peter) Goldsmith hatte den USA wegen der Behandlung der Guantánamo-Häftlinge vorgeworfen, gegen elementare Grundsätze des Rechtsstaates zu verstoßen. (APA/dpa)