Wien – Gemäß den Grundsätzen des globalen Wasserkreislaufes ist es durchaus möglich, dass uns derzeit Schnee von gestern auf den Kopf fällt. Oder der irgendwann einmal verdunstete Inhalt eines Swimmingpools in Florida. Es könnten aber auch Schneeflocken sein, die sich aus Wasser gebildet haben, das vor Jahren nach einer Bierparty im hohen Norden gelassen wurde.

Wasserkreislauf der Welt abgeschlossen

"Im Prinzip ist der Wasserkreislauf der Welt abgeschlossen, angetrieben wird er von der Sonneneinstrahlung", erklärt Otto Svabik, Meteorologe und Klimatologe von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

97 Prozent des Wassers sind derzeit Ozeane

Vereinfacht ausgedrückt ist der Wasservorrat der Erde immer gleich "gefüllt" – über den wissenschaftlichen Daumen gepeilt mit 1,4 Milliarden Kubikkilometern Wasser. 97 Prozent davon sind derzeit Ozeane, der Rest ist Süßwasser, hauptsächlich gespeichert im Polareis und in Gletschern. Flüsse und Seen enthalten nur 0,62 Prozent aller Süßwasserreserven.

Zeitverbrauch eines Wassertropfens

Wie lange ein Wassertropfen braucht, um zu verdunsten und in einer Wolke auf zu neuen Ufern reist, sich dann wieder auf die Erde niederschlägt, wo er vielleicht auf einem heißen Stein gleich wieder verdampft oder es doch bis ins Grundwasser schafft, ist unklar. Die wissenschaftliche "mittlere Verweilzeit" des Wassers beträgt als verdunstendes Regenwasser nur einige Sekunden, als Eis im Permafrost hingegen einige tausend Jahre. (simo, DER STANDARD Printausgabe 4.2.2005)