Während in Bormio die Organisatoren gerade von einer Peinlichkeit in die anderen taumeln und sich mit Gianfranco Kasper (FIS) und Peter Schröcksnadel (ÖSV) die beiden Präsidenten der mächtigsten Ski-Vereinigungen weiterhin über die Medien bekriegen, bietet Hoch praktische Lösungen an.
Erste Voraussetzung sei aber eine Kehrtwendung der FIS, denn mit Funktionärstum sei kein Blumentopf zu gewinnen, entgehe dem Skisport enorm viel Geld. Bis zu 20 Mio. Dollar Mehreinnahmen jährlich wären möglich, so Hoch. Professionalität sei gefordert. Sprich: Unpolitische Geschäftsführung und Aufsichtsrat für den Weltcup, dazu eine eigene TV-Produktionsgruppe, die den Sponsoren Fernsehzeiten garantiere.
"Dann fahren wir die Rennen in den besten Stationen der Welt, die Verbände werden wie bei einer WM nach ihrer Größe finanziell beteiligt", so Hoch. Zuschauer-Einnahmen seien dann mehr oder weniger egal, "es muss halt den richtigen Mix an Veranstaltungen geben". Bei einem guten Konzept würde seiner Meinung auch Österreich mitmachen, das ja vielen und starken nationalen Sponsoren verpflichtet ist. Hoch: "Wenn insgesamt mehr heraus schaut, warum nicht?"
Sportorganisatorisch sieht Hoch in dem Ganzen kein Problem. Derzeit sei es aber nicht vorstellbar, "weil dann ja zu viele Funktionäre ihre Macht verlieren würden." Für Hoch ein Irrsinn, denn der Skisport würde bei richtiger Vermarktung weit mehr hergeben als bisher. Experten schätzen den derzeitigen Marktwert der Damenrennen auf 12 bis 14 Mill. Euro ein, jener der Herren ist um ein Drittel höher. "Meine Fachleute sagen, dass eine Verdoppelung drin ist, wenn man TV-Werbung garantiert", so Hoch.
Klingt alles nach einem Traumjob für Kurt Hoch. Aber der wird kein Thema sein bei der FIS-Vorstandssitzung während der Nordischen WM in Oberstdorf, wo neben dem Dopingfall Hans Knauß die zentralen Vermarktung im Mittelpunkt steht. Hoch wird vielmehr künftig verstärkt als Gerichtsgutachter arbeiten, bliebt dem Skisport aber in anderen Funktionen erhalten.