Der deutsche Burda-Verlag hat im vergangenen Jahr dank steigender Erlöse und eines Beteiligungsverkaufs das beste Ergebnis seiner mehr als 100-jährigen Firmengeschichte erzielt. Auf vergleichbarer Basis sei der Umsatz um acht Prozent auf 1,5 Mrd. Euro gesteigert worden, sagte Verlags-Vize Jürgen Todenhöfer am Mittwoch in München. "Hubert Burda Media hat auch im schwierigen Jahr 2004 vorzüglich gewirtschaftet."

Mit Hilfe des Rekordgewinns, dessen Höhe nicht genannt wurde, will der Verlag nach dem Kauf der Hamburger Verlagsgruppe Milchstraße seine Aktivitäten weiter ausweiten. "Das Jahr 2005 wird für Burda ein Jahr der Investitionen sein."

Im Rahmen einer gegenseitigen Entflechtung hatte Burda im vergangenen Jahr mit hohem Gewinn seinen 40-Prozent-Anteil an der italienischen Zeitschriftengruppe RCS Periodici an Rizzoli verkauft. Im Gegenzug übernahmen die Münchner unter anderem Aktivitäten von Rizzoli in Osteuropa und vor allem an der Milchstraße.

Burda People Group größte Ertragsbringer

Als Folge des Verkaufs in Italien ging der Umsatz konsolidierungsbedingt von 1,53 auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Auch ohne den Veräußerungsgewinn 2004 wird Burda das Ergebnis voraussichtlich steigern. "Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit war eines der besten in der Geschichte des Unternehmens", sagte Todenhöfer. Die Internetmedien schrieben durch Wachstum und Kostensenkungen erstmals schwarze Zahlen.

Größte Ertragsbringer waren nach seinen Angaben wieder die Burda People Group ("Bunte", "InStyle") und der Direktvermarkter Burda Direct. Beim Umsatz konnten neben diesen beiden unter anderem die Medien Park Verlage ("Freizeit Revue", "Lisa", "Mein schöner Garten") und die Aktivitäten in Osteuropa zulegen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von knapp 7400 auf 7500 Beschäftigte.

Vor wenigen Wochen hat Burda die Milchstraße für 28 Mio. Euro übernommen. Dennoch will sich der Konzern auch 2005 keine Verschnaufpause gönnen. "Im Vordergrund stehen Investitionen ins Internet-Geschäft, ins Print-Geschäft im In- und Ausland sowie in eine neue Druckerei", sagte Todenhöfer. Burda gehe optimistisch ins Jahr 2005. (APA/dpa)