Der junge und dabei gleichzeitig erstaunlich famose kanadische Songwriter Dan Bejar alias Destroyer aus dem kanadischen Vancouver gilt als in Fachkreisen wegen seiner mit Fug und Recht behaupteten Affinität zur überkandidelten Intellektuellenszene der 60er- Jahre gelobtes Wunderkind der Folkrockszene.

In dieser bewegte er sich als Mitglied der New Pornographers auch verdientermaßen ein wenig fad, aber immer auch ein wenig interessantistisch zwischen aufregenden und langweiligen Byrds.

Bejar, der gern auf der Bühne minderbegabte tagesbeschäftigte Musiker verdrischt, wenn sich diese verspielen, ist nicht nur ein großer Verrückter im Stile des maßlosen Streichorchesterwahnsinns- Songwriters Scott Walker oder eines Mark Hollis von den sperrigen Mainstreampop- Avantgardisten Talk Talk. Der junge Mann weiß vor allem auch live darum, dass Erwartungshaltungen gebrochen werden müssen. Sein Österreichdebüt feiert er deshalb auch mit kleinem Ensemble im Stile von Neil Youngs Untergangs- Blues-Songs auf „On The Beach“ anstatt mit Geigern und ihrer gefälligen Streichpathetik. (schach, DER STANDARD Printausgabe, 02.02.2005)