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Der belgische Staatssekretär Peter Vanvelthoven und Microsoft-Chef Bill Gates in Brüssel.

Bild: apa/epa/Herwig Vergult

Belgien führt als erstes Land der Welt für alle Bürger einen Ausweis mit elektronischer Datenspeicherung (eID) ein. Der Einsatz des Ausweises sei ein historischer Schritt zu mehr Datensicherheit, erklärten der belgische Staatssekretär Peter Vanvelthoven und Microsoft-Chef Bill Gates in Brüssel. "Wir werden dies aggressiv mit Microsoft-Software unterstützen", sagte Gates im flämischen Fernsehsender VRT.

Bill Gates

Der Chef des Software-Herstellers führte in Brüssel ein Computerprogramm vor, bei dem die Chip-Karte zur Anmeldung auf der Chat-Seite MSN Messenger nötig ist. Andere Chatter können dann die Identität und das Alter des Teilnehmers erkennen. "Das Internet wird auch missbraucht", sagte Gates zur Begründung, "denken sie nur an Menschen, die die Codes von Kreditkarten knacken wollen, oder Leute, die über Internet kleine Kinder kontaktieren möchten." Die eID identifiziere den Nutzer. "In Kürze wird wahrscheinlich in jedem Personalcomputer ein eID-Leser eingebaut sein", sagte der Microsoft-Gründer voraus.

Mißbrauch im Internet

Auch Staatssekretär Vanvelthoven bemühte das Beispiel von Pädophilen, die über das Internet Kontakt zu ihren jugendlichen Opfern suchten. Im Jahr 2003 sei die belgische Einheit gegen Computerkriminalität 39 entsprechenden Fälle nachgegangen. Die belgische eID enthalte eine "sehr stark geschützte Verschlüsselung, die nicht geknackt werden kann". Bis zum Jahr 2009 sollten alle Belgier über zwölf Jahren - insgesamt acht Millionen Menschen - einen solchen Elektronikausweis erhalten. Gates erwartet, dass andere Länder diesem Beispiel folgen werden.(APA)