Nairobi - Knapp drei Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem höchsten Staatsamt hat der kenianische Ex-Präsident Daniel arap Moi auch den Vorsitz seiner oppositionellen Partei KANU aufgegeben. Sein von ihm protegierter Nachfolger Uhuru Kenyatta versprach der Partei und dem Land einen Generationswechsel in der Politik. Der 80-jährige Moi gehörte einer Gruppe autokratisch herrschender Politiker Afrikas an, die die Entwicklung des Kontinents jahrzehntelang geprägt haben.

Ein Parteitag wählte Kenyatta dem am Dienstag veröffentlichten Ergebnis zufolge mit großer Mehrheit an die Spitze der Partei der kenianisch-afrikanischen nationalen Einheit (KANU). Der Politiker ist der Sohn von Jomo Kenyatta, dem ersten Präsidenten Kenias nach der Unabhängigkeitserklärung des ostafrikanischen Landes von Großbritannien im Jahr 1963. Moi war Kenyatta nach dessen Tod an der Spitze des Staates nachgefolgt und hatte sein Amt 2002 regulär aufgegeben - eine neue Erfahrung für das Land.

Uhuru Kenatta war daraufhin bei den Präsidentenwahlen 2002 dem derzeitigen Amtsinhaber Mwai Kibaki unterlegen. Es wird erwartet, dass er im Jahr 2007 erneut zur Präsidentenwahl antritt und Kibaki herausfordert. "Es ist Zeit für das Land, eine neue Generation willkommen zu heißen", sagte der 43-Jährige. Diese neue Generation wolle das Land verändern, das auch nach zweijährigen Reformbemühungen der Regierung Kibaki in wirtschaftlicher Stagnation steckt und von Verbrechen und Korruption beherrscht wird. (APA/Reuters)