Der 45-Jährige hat als Pianist in vielen berühmten Häusern gastiert und gilt als Spezialist für Musik des 20. Jahrhunderts. Daneben hat er sich aber auch als Kulturmanager einen Namen gemacht. So war er Mitbegründer und Leiter des renommierten Zeitfluss-Festivals (1993-2001) im Rahmen der Salzburger Festspiele und der "zeit_zone" im Rahmen der Wiener Festwochen.
"Freundschaft schließen" mit neuester Musik
Hinterhäuser selbst betont, dass er "natürlich einen wichtigen Akzent auf neue und neueste Musik legen" werde. "Dafür stehe ich, und das erwartet man auch." Er habe beim "Zeitfluss" viel Erfahrung gewonnen, wie man neueste Musik kommunizieren und das Publikum dazu bringen könne, Freundschaft damit zu schließen. In den Bereich der Oper werde er sich nicht einmischen, es sei denn, man frage ihn.
Notwendig für die Bestellung eines Konzertdirektors war auch die Zustimmung der Wiener Philharmoniker, die auch erfolgt ist. "Ich habe den Philharmonikern versucht zu erklären, wofür ich stehe, und auch versucht, mögliche Bedenken auszuräumen, dass mir klassische Musik weniger wichtig wäre. Das ist mir offenbar gelungen", meinte Hinterhäuser.
Reaktionen
Eine Erneuerung erwartet sich auch die Politik. Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) sprach wörtlich von "frischem Wind" und begrüßte es, dass Hinterhäusers bisheriger Werdegang und seine gute Kenntnis der Salzburger Verhältnisse das Beste für die Festspiele erwarten ließen. Und Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S) meinte, dass mit der Personalentscheidung nun genau das Gegenteil von dem herausgekommen sei, was man der Intendanz Flimm am Anfang vorgeworfen habe, nämlich dass wenig Erneuerung zu erwarten sei.
Das Kuratorium, das formell für die Bestellung zuständig ist, hat seine Zustimmung bereits signalisiert, der Beschluss selbst erfolgt in den nächsten Tagen per Umlauf. Wie lange Hinterhäusers Vertrag läuft, ist noch nicht ausverhandelt, er geht aber von einer gleichen Dauer wie bei Flimm aus - das sind fünf Jahre.
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