Bregenz - Die "inatura" ist eines der modernsten naturkundlichen Museen. Über 200.000 Menschen besuchten im Vorjahr die "Erlebnis Naturschau". Während Architektur und Vermittlungskonzept beispielgebend sind, ist die Organisationsform veraltet. Das ergab eine Prüfung durch den Landes-Rechnungshof (RH). Direktor Herbert Schmalhardt: "Es fehlt an Transparenz." Die Rahmenbedingungen seien "nicht optimal" für eine wirtschaftliche Führung. Bis Sommer solle eine GmbH gegründet werden, rät Schmalhardt. Zurzeit gehört das Museum zur Stadtverwaltung und auch ein bisschen zum Land.

Aufgabenteilung

Die "duale Verantwortung" von Stadt und Land, 1957 für die alte Naturschau ausgehandelt, wurde 2003 in den neuen Betrieb mitgenommen. Dornbirn und das Land teilen sich die Ausgaben für den laufenden Betrieb (rund 3,2 Mio. €pro Jahr), Personalhoheit und Kosten werden je nach Verwendung aufgeteilt. Museumsleiterin Margit Schmid hat keine Personalkompetenz.

Schmalhardt: "Mit dem Wandel vom klassischen Museum zur Besucherattraktion haben sich die Aufgaben und Geschäftsfelder aber gravierend geändert." Es fehle an Businessplänen, klar definierten Aufgaben und Zielen. Kostentransparenz und -kontrolle müssten verbessert werden. Der RH schlägt nun eine zusätzliche kaufmännische Leitung - durch eine der vorhandenen Landesgesellschaften - vor. Der Stadt Dornbirn ist das zu früh. Etwa zwei bis drei volle Betriebsjahre solle man noch abwarten. Aus der Stellungnahme zum Prüfbericht: "Auch der Bund hat seine Museen nicht in eine Kapitalgesellschaft entlassen." (jub, DER STANDARD - Printausgabe, 01.02.2005)