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Toni Berger auf einem Archivbild vom Mai 2000.

Foto: APA/dpa
München - Der Münchner Volksschauspieler Toni Berger ist am Samstag tot in seiner Wohnung gefunden worden. Das bestätigte die Münchner Polizei. Der 83-Jährige sei offenbar eines natürlichen Todes gestorben, sagte ein Sprecher. Weitere Details seien derzeit nicht bekannt.

Toni Berger, der als "Boandlkramer" Münchner Theatergeschichte geschrieben hat, stand zuletzt am 19. Jänner in dem Stück "Kein schöner Land" von Franz Wittenbrink in den Münchner Kammerspielen auf der Bühne. "Das ist ein riesiger Verlust für die Münchner Theater und ein sehr trauriger Moment für München", sagte der Intendant der Münchner Kammerspiele, Frank Baumbauer, der dpa. Berger sei einer der großen Volksschauspieler gewesen und habe mit seiner Rückkehr an die Kammerspiele einen "phänomenalen Erfolg" gefeiert. "Alle Februar- Vorstellungen, in denen er auftreten sollte, sind schon ausverkauft", sagte Baumbauer.

Erste Schauspielerfahrungen sammelte der gebürtige Münchner in Sigmaringen, Bielefeld und Mannheim, bevor er 1967 von Regisseur Boleslav Barlog an die Staatliche Schauspielbühne in Berlin geholt wurde. Die Zeit an der Spree bezeichnete Berger einmal als die "glücklichsten und erfülltesten Jahre" seines Theaterlebens.

Seine wohl bekannteste Rolle hatte Toni Berger als "Boandlkramer" (Tod) in dem bayerischen Theater-Klassiker "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben", den er über ein tausend Mal spielte. Am Münchner Residenztheater glänzte Berger in den Rollen des Bürgermeisters im "Hauptmann von Köpenick" und als Quarantänemeister in Strindbergs "Ein Traumspiel" in der Inszenierung von Ingmar Bergmann. (APA/dpa)