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Prunkraum im Finanzministerium

Foto: APA/ HERBERT PFARRHOFER
Wien - Das Stadtpalais des berühmten Prinzen Eugen von Savoyen liegt in der Wiener Himmelpfortgasse, unweit der Kärntnerstraße. Wintersitz innerhalb der Stadtmauer

Die gebräuchlichere Bezeichnung "Winterpalais" erhielt das barocke Gebäude, weil die Wintersitze der Aristokraten gewöhnlich innerhalb der Stadtmauer, die Sommerpalais hingegen in den Vororten lagen. Errichtet wurde der Komplex - inzwischen Sitz des Finanzministeriums - ab 1695 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach.

Hildebrandt baute weiter

Prinz Eugen hatte im Jahr zuvor um 33.000 Gulden ein erstes kleines Haus in der damaligen Trabothgasse erworben, das der Barockmeister nun umbaute. Ab 1702 wurde der Bau unter Lucas von Hildebrandt - der später auch das Belvedere planen sollte - fortgeführt und beständig in Richtung Seilerstätte und Kärntnerstraße erweitert.

Berühmte Bibliothek

Die Fassade blieb dann ab 1724 unverändert - mit einer Ausnahme: Die Skulpturen am Gesimse der Dachbalustrade wurden entfernt. Eugen nutze das Gebäude nicht nur zur Repräsentation, sondern richtete hier auch seine berühmte Bibliothek ein, die später in der Hofbibliothek aufging.

Der Prinz starb 1736 in seinem Stadtpalais. Seine Erbin verkaufte daraufhin die Liegenschaft an den Staat. Dieser brachte darin mehrere Ämter unter und ließ 1752 einen weiteren Umbau durchführen - diesmal durch Nicolaus Pacassi.

Ebenfalls seit 1752 war der Komplex Sitz der obersten Montanbehörde der Monarchie. Seit dem Revolutionsjahr 1848 ist das Winterpalais der Sitz des Finanzministeriums, das in diesem Jahr aus der ehemaligen Hofkammer entstanden war. (APA)