Andorfers Gegner bei RTL kommen ebenfalls aus Österreich, wie DER STANDARD schon vor zwei Wochen berichtete: Gerhard Zeiler, Chef der RTL Group, und Herbert Kloiber, Filmhändler aus Wien mit Standort München. Kloiber hält zusammen mit dem US-Medienriesen Disney 31,5 Prozent, RTL 35,9.
"Branchenübliche Marketingkooperation"
Sie werfen Andorfer vor, er setze zu stark auf Reality, verfehle seine selbst gesteckten Marktanteilsziele, zudem sinken die Nettowerbeerlöse. Sie stört zudem, dass MTV, geführt von Andorfers Lebensgefährtin Catherine Mühlemann, allein im Tausch für Werbezeiten täglich "Big Brother" wiederholen darf, Kloibers Tele 5 aber zahlen muss. Eine "branchenübliche Marketingkooperation", entgegnet RTL 2.
"Wirtschaftlich gut gehender Sender"
Der Bauer-Verlag, mit 31,5 Prozent beteiligt, steht weiter hinter Andorfer, sagt Konzernsprecher Andreas Fritzenkötter dem STANDARD. Der über die Medien ausgetragene Streit gefährde das Image eines "wirtschaftlich gut gehenden Senders".
RTL 2 verweist trocken auf die Zahlen: 7,5 Prozent Marktanteil in der Werbezielgruppe, satte 67 Millionen Gewinn vor Steuern. 2001 waren es noch 35,1 Millionen, 2002 50,1 und 2003 64,2. Selbst unter den kritischen Gesellschaftern räumt mancher ein, es gehe in dem Clinch zwischen Eigentümern und Geschäftsführung um ein "Luxusproblem".