Wien - "Es geht nicht nur in eine Richtung. Auch Chinesen möchten gerne nach Österreich, aber das ist nicht so leicht." Laut dem chinesischen Handelsattaché in Wien, Bailiang Tao, verhandelt der größte Mobilfunkausrüster Chinas, Huawei Technologies aus dem südchinesischen Shenzhen, über eine Ansiedlung in Österreich.

Netzwerkprodukte

Der 1988 von einem Offizier der Volksbefreiungsarmee gegründete Konzern erzeugt Netzwerkprodukte, ist in 32 Ländern aktiv und bootet seine Konkurrenz (wie Cisco) über günstige Preise aus. Der Umsatz in Übersee lag 2004 bei vier Mrd. Dollar (plus 75 Prozent), in China bei sieben Mrd. Dollar (plus 25 Prozent). Bis 2008 wollen die Chinesen ihren Auslandsumsatz auf zehn Mrd. Dollar pushen - vielleicht steckt dann auf der Huawei-Landkarte schon eine Stecknadel in Österreich.

Entscheidung Mitte des Jahres

Laut einem der Verhandler könnte eine Entscheidung Mitte dieses Jahres fallen; dem Vernehmen nach warten die Chinesen aber noch auf einen ersten Mobilfunknetz-Auftrag in Österreich. Der könnte ihnen aus dem Hause Tele 2 winken, heißt es.

In Wien wollen chinesische Unternehmer überhaupt hoch hinaus: Ende März soll die Machbarkeitsstudie für einen "Chinese Austrian Technology Park" fertig sein. Der Plan: Ein Hochhaus in Wien, in dem rund 30 chinesische Technologieunternehmen zu Hause sind.(gra/DER STANDARD, Printausgabe vom 26.1.2005)