Die Finanzminister der EU-25 wollen im kommenden März über eine Reform des Stabilitätspaktes entscheiden. Die Entscheidung muss einstimmig von allen EU-Ländern getroffen werden. Polen will seine Position Anfang Februar bei einem Treffen von Vertretern des Finanzministeriums und der Nationalbank mit Staatspräsident Aleksander Kwasniewski festlegen.
Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte in der vergangenen Woche in einem Interview für die "Financial Times" für eine Änderung des Stabilitätspaktes plädiert, damit die Europäische Kommission künftig unter "besonderen Umständen" - z.B. wegen schlechter Wirtschaftslage oder einer Pensionsreform - von Strafen für Länder mit zu hohem Budgetdefizit absehen könne.
Polen könnte den deutschen Vorschlag unterstützen, will aber, dass offene Pensionsfonds künftig als integraler Bestandteil der öffentlichen Finanzen betrachtet werden. Ohne diese Änderung würde das polnische Haushaltsdefizit um zwei Prozent höher ausfallen, was Polens Beitritt zur Eurozone um zwei Jahre verzögern würde.