Wien - Der börsenotierte steirische Leiterplattenproduzent AT&S hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2004/05 (per 31. März) ein um 46 Prozent verringertes Betriebsergebnis von 4,0 (7,4) Mio. Euro erwirtschaftet und seinen Umsatz bei 85,2 Mio. Euro nur konstant gehalten. Wegen Maßnahmen zur Währungsabsicherung ist das Vorsteuerergebnis mit 10,2 Mio. Euro aber um 26,7 Prozent über dem Vergleichsquartal des Vorjahres zu liegen gekommen. Als Hauptgrund für die schwache Entwicklung des operativen Geschäfts gibt AT&S die Entwicklung des Dollar an.

Angepeiltes Umsatzwachstum heuer nur schwer erreichbar

Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch früh im Vorfeld seiner Quartalspressekonferenz mit. Mit einem Wachstum von 4,8 Prozent auf 249,1 (237,7) Mio. Euro in den ersten drei Quartalen stieg der Umsatz um 4,8 Prozent - der angepeilte Wert für das Umsatzwachstum (10 Prozent) dürfte damit heuer nur knapp zu erreichen sein. Der Gewinn pro Aktie legte wegen Hedginggeschäften dagegen im Quartal auf 0,34 (0,25) Euro zu.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet AT&S einen Ganzjahresumsatz zwischen 335 und 345 Mio. Euro, was leicht unterhalb des prognostizierten Umsatzwachstums 2004/05 liegt. "Der Gewinn pro Aktie wird eine Bandbreite von 1,15 bis 1,20 Euro erreichen", heißt es in der Mitteilung.

Gewinnwarnung

Für das kommende Jahr 2005/06 rechnet AT&S bei unverändert schwachem US-Dollar und niedrigeren Hedginggewinnen nicht damit, den Gewinn des laufenden Geschäftsjahres halten zu können. Unter diesen Umständen werde es auch "kein organisches Umsatzwachstum" geben.

"Auf die Kundensituation bezogen stellt die aktuelle Situation in der Mobiltelefonsparte von Siemens, einem wichtigen Kunden der AT&S, eine weitere Unsicherheit dar", heißt es in der Unternehmensmitteilung. "Die voranschreitende Verbreiterung der Kundenbasis wird mögliche negative Konsequenzen aus dem Siemens-Geschäft lediglich abschwächen können."

Unsicherheitsfaktor Siemens

AT&S geht nicht davon aus, dass sich sein Großkunde Siemens (16 Prozent Umsatzanteil) völlig aus dem Handygeschäft verabschieden wird. Wie immer die von Siemens erwartete Antwort auf die Probleme im Handygeschäft aussehen werde, "sind wir zuversichtlich, dass wir das nicht eins zu eins zu spüren bekommen", sagten AT&S-Vorstandschef Willi Dörflinger und sein designierter Nachfolger Harald Sommerer am Mittwoch bei der Quartalspressekonferenz des Unternehmens. Man vermute, dass Siemens, das über einen Weltmarktanteil von 7 Prozent verfüge, mit einem Partner weitermachen wolle.

Sollte es jedoch zu einem Totalausfall dieses Umsatzanteils kommen, werde AT&S dies nur teilweise mit neuen Kunden wettmachen können. Für das kommende Geschäftsjahr 2005/06 gab das Vorstandsduo wegen des starken Dollar eine eher gedämpfte Vorschau: Der Umsatz werde im Vergleich zum heurigen Jahr voraussichtlich gleich bleiben, der Gewinn dagegen eher sinken. Das kommende Jahr 2005/06 werde im Hinblick auf Akquisitionen "höchst interessant".

Zur Dividendenpolitik des im März zu Ende gehenden Geschäftsjahres sagte Sommerer, dass keine Veränderung geplant sei. Für das laufende Jahr erwartet AT&S einen um bis zu 70 Prozent höheren Gewinn pro Aktie von 1,15 bis 1,20 Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen 24 Cent pro Anteilsschein ausgeschüttet. (APA)