Man kann eben nicht alles planen, wo sie es konnten, gelang es dafür ganz gut: Die 240 Indoor-Sitzplätze (Garten: 300 Plätze) des "figls" wurden auf verschiedene Bereiche aufgeteilt, die alle transparent miteinander verbunden sind, Stüberl, Schank, Küchenbereich, Lounge, Balkon, Kaminzimmer, alles durchlässig; Industrieparkett, Holz und zeitgemäßes Mobiliar sorgen für eine Atmosphäre, wie sie sich in den der Urigkeit verschriebenen Bier-Lokalen dieses Landes sonst nicht unbedingt wiederfindet - das Architekturbüro, das schon das "Grünspan" in Ottakring gestaltete, steckt dahinter.
Sie seien keine Weintrinker, sagt Hans Figlmüller, und sie hätten sich immer geärgert, dass es in Wien keine neuen Bierlokale gäbe. Bei der Speisekarte hält man sich mit "Neuem" dann aber wieder zurück, bleibt "grundsätzlich wienerisch, traditionell", soll heißen "Spanferkelcarpaccio" (wie man es auch schon aus dem "Grünspan" kennt), ein alter Bekannter mit neuem Namen (€ 7,50), gebackene Blunzentascherl aus Erdäpfelteig, nicht schlecht (€ 6,50), Erdäpfelpuffer mit Räucherlachstatar, noch ausbaufähig, aber grundsätzlich okay (€ 9,50).
Saisonales hat man einstweilen noch nicht am Programm, wer der Deftigkeit entfliehen will, muss Schafkäse-Paradeisertürmchen mit Basilikummarinade nehmen - und tut gut daran - (€ 6,50), oder zu den wirklich gelungenen gefüllten Laugenbrezen greifen (€ 5,50). Das Backhendl entspricht, bleibt aber nicht lange in Erinnerung (€ 8,50), der Schweinskrustenbraten hätte ein wenig knusprigere Kruste vertragen, vielleicht auch etwas mehr Würze, und das Laugenbrezel-Knöderl war eh gut, aber halt ein bisserl fad.