"Können Sie nicht einmal etwas Erfreuliches über Österreich schreiben?", fragt uns Leserin Edeltraud S. - Ja gerne, wir nützen nahezu jede Gelegenheit. Leider wird das Erfreuliche von den Quotenmarktschreiern der Nation so aufwändig hinausgejubelt, dass kaum noch was für uns übrig bleibt.

Zum Beispiel Kitzbühel: Dieses erfreuliche Spektakel ist, noch ehe es begann, bereits bis in die hinterste Reihe der Zaungastlichkeit durchgefeiert. Das geht so weit, dass Baumeister Lugner in TV-Media einen Leitartikel darüber verfassen darf, wie er sich fühlt, wenn er sich an einen Sieg von Franz Klammer vor 21 Jahren erinnert. Aber hinter Lugner geht's noch weiter. Denn er schreibt: "Heuer wird mich ATV+ übers Rennwochenende begleiten, für ein Special der Serie ,Die Lugners'. Zugleich hat sich Sat.1 angemeldet, um einen Bericht darüber zu drehen, wie ATV+ einen Bericht über mich dreht."

Werte Frau Edeltraud S., bei aller Liebe zum erfreulichen Österreich: Zwingen Sie uns nicht, einen Bericht darüber zu schreiben, wie Sat.1 einen Bericht darüber dreht, wie ATV+ einen Bericht über einen Wiener Baumeister dreht, der sich in Kitzbühel an einen Sieg von Franz Klammer vor 21 Jahren erinnert. (DER STANDARD; Printausgabe, 22:723.1.2005)