Umsatzziele deutlich verfehlt
Das deutliche Verfehlen der Umsatzziele für 2004, die daraus resultierende Umsatzwarnung, die kritischen Anmerkungen einiger Aktionäre im Zuge der außerordentlichen Hauptversammlung vom letzten Freitag sowie die nicht zufrieden stellende Internationalisierung des Vertriebes hätten den Aufsichtsrat "zum Handeln veranlasst", hieß es weiter. Der Vorstandsvertrag von Tobler, zuletzt Vorstand für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Produktmanagement, sei "einvernehmlich nicht verlängert" worden.
Der designierte neue Vorstand müsse nun jene Veränderungen herbeiführen, "die der Hebung des erheblichen Potenzials von JoWooD und insbesondere der Spielepipeline 2005 entsprechen", die Vertriebsstruktur verbessern, alle Vertriebspotenziale nützen und eine Strategie finden. Seidl habe sich bereits in den vergangenen Jahren "hervorragend um die Entwicklung der JoWooD verdient gemacht". Wesentlich sei gewesen, dass der neue Vorstand das Unternehmen und dessen Möglichkeiten kenne und seine Agenden unmittelbar ausführen könne.
Tobler werde dem Unternehmen in der Übergangszeit beratend zur Verfügung stehen. Der Aufsichtsrat anerkenne dessen "erheblichen Leistungen, das Engagement und den Enthusiasmus" für das Unternehmen, bemerkte Aufsichtsratsvorsitzender und Magna-Sprecher Andreas Rudas.
An Insolvenz vorbei geschrammt
JoWooD - 2002 knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammt - sprach zuletzt von Defiziten in seiner Internationalisierung: Die im Vorjahr eingegangene strategische Partnerschaft mit der US-Firma Fluent habe nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Das Potenzial der Spielepipeline wurde zuletzt mit "40 Mio. Euro Umsatz und mehr" beziffert. Für 2004 hatte JoWooD die Umsatzprognose von zuvor 22 bis 25 auf 21 Mio. Euro zurück geschraubt. Mitte Dezember war der gesamte Aufsichtsrat nach Differenzen mit dem Vorstand überraschend zurück getreten.