Wien - Die Österreicher haben im Vorjahr ihr Geld bevorzugt in hypothekarisch besicherte Wohnbauanleihen investiert: In Summe waren es zwei Milliarden Euro, fast doppelt so viel wie im Jahr davor.

Acht Milliarden Euro in zehn Jahren

Seit der Gründung der Wohnbaubanken vor zehn Jahren flossen in Summe acht Mrd. Euro in steuerbegünstigte Wohnbauanleihen. Ihr größter Vorteil: Die Zinsen sind bis zu vier Prozent von der Kapitalertragssteuer (KeSt) befreit. In Zeiten niedriger Zinsen, wie derzeit, zahlen die Anleger also gar keine KeSt.

Das Geld wird überwiegend für die Finanzierung des mehrgeschoßigen Wohnbaus verwendet. Die S-Wohnbaubank hat seit ihrer Gründung 1994 bereits 15.000 Wohnungen finanziert.

Der Chef der S-Wohnbaubank, Josef Schmidinger, sagte, dass mit dem Erlös der Wohnbauanleihen mittlerweile 90 Prozent des mehrgeschoßigen Wohnbaus finanziert werden.

Emissionsrekord für S-Wohnbaubank

Die S-Wohnbaubank hat im Vorjahr mit 314 Mio. Euro einen neuen Emissionsrekord bei ihren Wohnbauanleihen hingelegt. Für heuer rechnet Schmidinger mit 200 bis 250 Mio. Euro.

Seit dieser Woche läuft die nächste Neuemission mit variabel und fix verzinsten Tranchen. Mit den 2004 begebenen 314 Mio. Euro stieg das Emissionsvolumen der S-Wohnbaubank insgesamt um satte 35 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro.

Die neue fix verzinste 15-jährige Wohnbauanleihe mit 3,5 Prozent Kupon bringt nach Steuern bis zu 4,5 Prozent Nettorendite, wie sie bei einer normal zu versteuernden Anleihe nur bei zirka 4,7 Prozent Nominalverzinsung zu erreichen ist.

Die variabel verzinste Tranche, die ebenfalls bis 2020 läuft, beginnt mit einem fixen Kupon von 2,5 Prozent und wird jährlich an den Fünf-Jahres-Euro-Zinsswap angepasst. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.01.2005)