Europas größter Flugzeugkonzern Airbus hat im Wettlauf mit seinem US-amerikanischen Konkurrenten Boeing eine neue Ära eingeläutet: In einer farbenprächtigen Lasershow wurde am 18. Jänner 2005 in Toulouse mit dem A380 das größte Passagierflugzeug der Welt vorgestellt. Mehr als 5.000 Gäste erlebten "das virtuelle A380-Märchen", das "Emotionen und Stolz" auf den Großraumjet wecken sollte.
Der Airbus A380 (hier in einer Computergraphik) hat 555 Sitze in der Standardversion und bis zu 853 Sitze in der Charterklasse.

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Vor der offiziellen Präsentation gaben Airbus-Chef Noel Forgeard sowie die ersten Käufer des Super-Jumbos, Chew Choon Seng von Singapore Airlines, Geoff Dixon von Quantas Airways und Jean-Cyril Spinetta von der Air France (v.r.n.l.) eine Pressekonferenz.

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Zur Vorstellung waren dann unter den mehr als 5000 Gästen auch der britische Premier Tony Blair, Frankreichs Staatschef Jacques Chirac, Deutschlands Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie der spanische Premierminister Jose Luis Rodriguez Zapatero (v.l.) als Vertreter jener vier Länder, die dem A380 mit 3,2 Milliarden Euro Kredit Starthilfe gegeben hatten, geladen.

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Der A380 hat eine Spannweite von 79,8 Metern, ist 73 Meter lang und 24 Meter hoch. Damit ist die Maschine 15 Meter breiter, zwei Meter länger und vier Meter höher als das bislang weltgrößte Passagierflugzeug, der Jumbo 747 des US-Konkurrenten Boeing. Zudem ist sie 118 Tonnen schwerer. Im Unterschied zur Boeing 747 erstreckt sich das obere der beiden Passagierdecks über die gesamte Länge des Flugzeugs.

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Beim dreiklassigen Standardmodell des A380 haben insgesamt 555 Passagiere in der Ersten, Business und Economy Class Platz. In eine vergleichbare 747 passen 416 Passagiere. Die Anzahl der Sitze kann bei reiner Economy-Class-Bestuhlung bei dem A380 auf 853, bei der Boeing 747 auf 568 ausgeweitet werden.

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Auf Wunsch der Fluggesellschaften kann der A380 im Unterdeck mit Cocktail-Bars, Billardräumen, Duschen und einer Bibliothek ausgestattet werden.

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Der A380 verfügt über 16 Türen und Notrutschen. Die Rutschen des oberen Decks befinden sich in acht Meter Höhe.

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Mit einer Spannweite von knapp 80 Metern ist der A380 für die meisten Flughäfen zu groß. Weltweit bereiten sich mit Millionenkosten 60 Flughäfen auf den A380 vor. Darunter London Heathrow, der John F. Kennedy Flughafen in New York, die Flughäfen in Los Angeles, Tokio, Seoul, Hongkong, Bangkok und Singapur. In Deutschland sollen nur zwei Flughäfen von der A380 angeflogen werden: Frankfurt und München. Ob der neue Airbus auch in Österreich landen wird, ist aus heutiger Sicht noch offen.

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Bisher (Stand vom 25. April 2005) sind 154 Bestellungen bei Airbus eingegangen. Die Listenpreise liegen zwischen 263 und 286 Mio. Dollar (zwischen 201 und 219 Mio. Euro); die Erstkunden kommen billiger weg.
Die in Dubai ansässige Fluglinie Emirates (Bild: Computergraphik) ist mit 45 Bestellungen der größte Kunde. Die Deutsche Lufthansa hat 15 der Super-Jumbos geordert.

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Von der Größe her ist der A380 - hier bei der Endfertigung im Airbus-Werk in Toulouse - fast das größte jemals gebaute Flugzeug. Das fliegende Boot "Spruce Goose" von Howard Hughes sollte 750 Soldaten aufnehmen, ist aber nur ein einziges Mal 1947 geflogen. Hughes' Flugzeug hatte zwar eine weitere Spannbreite für seine acht Triebwerke, war aber kürzer als der A380. Größer als der A380 ist lediglich das sechs-strahlige Transportflugzeug Antonov An-225 Mriya, von dem jedoch nur zwei gebaut wurden. Die An-225 ist elf Meter länger und acht Meter breiter als der A380, aber nicht so hoch.(APA/Reuters/red)

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