Die Ménaragärten in Marrakesch

Foto: Marokkanisches Fremdenverkehrsamt
Für die Wirtschaft Marokkos spielt die Tourismusindustrie bereits jetzt eine wichtige Rolle. Bis 2010 soll Marokko, das "Tor Afrikas", zu den ersten 20 internationalen Tourismusdestinationen gehören. Der Anteil der Einnahmen aus dem Fremdenverkehr am Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll auf 20 Prozent von 7 Prozent (2001) gesteigert werden.

Um das Ziel zu erreichen, hat Marokko sechs neue Mega-Badedestinationen geplant, fünf an der 3.000 Kilometer langen Atlantikküste und eine an der 500 km langen Mittelmeerküste. Ein weiteres touristisches Projekt sieht die Errichtung einer 560 Kilometer langen Straße im Norden an der Mittelmeerküste von Tanger nach Saidia vor. Der Bau von 80.000 zusätzlichen Betten wird auf 30 Mrd. Dirham (2,7 Mrd. Euro) veranschlagt. Ab 2010 sollen dann jährlich 10 Mio. Touristen das Land besuchen. Bis dahin sollen 600.000 Arbeitsplätze neu geschaffen werden.

Von Jänner bis Oktober 2004 ist die Zahl der Einreisen nach Marokko um 17 Prozent auf 4,7 Mio. gestiegen. Mehr als die Hälfte entfällt dabei auf im Ausland lebende Marokkaner. Mit über 80 Prozent kommen die meisten Touristen aus europäischen Ländern - mit Abstand die meisten aus Frankreich, dann aus Spanien, Großbritannien, Deutschland und Italien. Rund 5 Prozent kommen aus den USA, rund 6 Prozent aus arabischen Ländern.

2003 besuchten über 2,2 Mio. Ausländer und 2,3 Mio. im Ausland lebende Marokkaner das Land, darunter auch 18.798 Österreicher. Es standen 110.000 Betten zur Verfügung. Das Land zählte 11 Mio. Übernachtungen in klassifizierten Hotels. 650.000 Marokkaner finden direkt (70.000) oder indirekt im Fremdenverkehr Arbeit. Das entspricht einem Anteil von 6 Prozent der aktiven Bevölkerung. Marokko zählt insgesamt 33 Mio. Einwohner. Zwei Fluggesellschaften - die Royal Air Maroc (RAM) und Regional Air Lines (RAL) - agieren am Markt.(apa/red)