Tokio (APA/Reuters) - Japan und die USA wollen Medienberichten zufolge die Staaten am Indischen Ozean bis zur Installation eines speziellen Systems vor Flutwellen warnen. Dafür nutzten die beiden Länder Daten, die sie in ihrem Tsunami-Zentrum für den Pazifik sammelten, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag weiter.

Ein Tsunami - eine durch ein Beben ausgelöste Flutwelle - hatte am 26. Dezember jüngsten Angaben zufolge mehr als 162.000 Menschen am Indischen Ozean in den Tod gerissen. Experten zufolge hätten viele Menschen gerettet werden können, wenn für den Ozean wie für den Pazifik ein Frühwarnsystem existiert hätte. Für seinen Aufbau haben Angaben der Vereinten Nationen zufolge inzwischen neben Deutschland, den USA und Japan auch Australien und China ihre Hilfe angeboten.

Japan und die USA wollten ihren Vorschlag einer Übergangsregelung bei einer UN-Konferenz in der kommenden Woche unterbreiten, wo die Schaffung eines Warnsystems zu den Hauptthemen gehöre, meldete Kyodo weiter.

Das Warnsystem für den Pazifik existiert seit 1960. Damals löste ein Beben in Chile eine Flutwelle aus, die Japans Küste überschwemmte und mehr als hundert Menschen tötete. Japan hat seinerseits ein umfangreiches System mit sechs regionalen Zentren. Ziel ist es, die Menschen innerhalb von drei Minuten vor der Gefahr einer Flutwelle zu warnen. 17 Prozent aller zwischen 1900 und 2001 beobachteten Tsunami wurden in oder in der Nähe von Japan ausgelöst. Keine andere Region der Welt ist den Daten des Pazifik-Zentrums zufolge so stark von Flutwellen betroffen. (APA)