Mit Jahreswechsel scheidet Andreas Unterberger, langjähriger Chefredakteur der "Presse", aus dem Unternehmen. Laut Nachfolger Michael Fleischhacker (35) eine "einvernehmliche Lösung" mit dem Mutterkonzern Styria Media AG, über die "beiderseitiges Stillschweigen" vereinbart sei.

So richtig einvernehmlich klang die Trennung in den vergangenen Monaten nicht: Schon im Frühjahr ließ Styria-Chef Horst Pirker Zweifel an der Linie der "Presse" durchklingen, im Sommer bestätigte er dem "Standard" Pläne, die Führung neu zu organisieren. Verhandelt hat er unter anderem mit Christian Seiler, zuletzt in der Chefredaktion der Schweizer "Weltwoche", davor Chefredakteur der ebenfalls Schweizer Kulturzeitschrift "Du", davor Chefredakteur des "profil".

Heraus kam, nach einigen Wochen der Spekulation, Michael Fleischhacker, der Unterberger Ende September. Er rückte vom Vize Unterbergers zu seinem Nachfolger auf. Unterberger blieb zunächst im Unternehmen im Status eines leitenden Redakteurs und zeigte keine Anstalten, freiwillig zu gehen. Im Gegenteil, der dachte laut über einen langwierigen Arbeitsprozess nach. Die Styria müsse ihn schon kündigen, wenn sie ihn loswerden wolle, klang durch. Nun, drei Wochen vor Unterbergers 56. Geburtstag, hat man sich offenbar doch geeinigt.

Seiler kehrt zurück

A propos Christian Seiler: Der kehrte auch ohne Job in der "Presse"-Chefredaktion inzwischen in die Heimat zurück. Für die "Weltwoche" schreibt er weiter, will aber derzeit keinen operativen Job (wie etwa Chefredakteur) annehmen. Das zumindest erklärte er vor ein paar Tagen auf Anfrage von etat.at . (fid)