Speziell für sehr selten eintreffende Katastrophen - etwa schwere Erdbeben - habe der Mensch offenbar ein sehr kurzes Gedächtnis, bemängelte der Wissenschafter. Es herrsche so etwas wie eine "es wird schon nichts passieren"-Stimmung, gepaart mit grenzenloser Technikgläubigkeit. Ein gutes Beispiel sei etwa die Verbauung von Flusslandschaften. Es werde über Jahrzehnte bis in die roten Überschwemmungszonen hineingebaut, und beim nächsten Hochwasser fallen dann die Betroffenen aus allen Wolken.
Atomkraftwerke
Auch Atomkraftwerke, die im wahrsten Sinn des Wortes erhebliche Sprengkraft besitzen, würden an nicht optimalen Plätzen errichtet. "Flüsse bieten zwar optimale Möglichkeiten für Kühlwasserzu- und abfuhr, liegen aber häufig auch auf geologischen Störzonen", sagte der Wissenschafter. Als Gründe sieht der Experte kurzfristige (Profit-)Überlegungen sowie oft auch politische Gründe.
Im Falle der verheerenden Flutwelle in Asien müsse schon gesagt werden, dass das Fehlen etwa von Warnsystemen und Schutzeinrichtungen auch auf die extreme Ungleichverteilung des globalen Wohlstandes zurück zu führen sei. Dabei treffe uns vergleichsweise Wohlhabenden insofern eine Mitverantwortung, als wir unsere Konsumkultur teilweise zu Lasten von Entwicklungsländern aufrechterhalten.
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