Wien - Auf "Frauenpower" will Frauenministerin Rauch-Kallat im Jahr 2005 setzten. Derzeit ist die Situation für Frauen am Arbeitsmarkt aber nicht gerade rosig. So ist die Frauenarbeitslosigkeit 2004 angestiegen, 70 Prozent der geringfügig Beschäftigten sind Frauen. Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern hat sich verstärkt.

Verschlechterung

Die Arbeitslosigkeit von Frauen steigt - in den monatlichen Arbeitslosenstatistiken des AMS waren 2004 vor allem Frauen stark betroffen. Im August - als die Arbeitslosigkeit in der Bundeshauptstadt Wien bei Männern um 0,9 Prozent zurückging - stieg sie bei Frauen auch hier an: um 0,5 Prozent im Vergleich zum Monat im Vorjahr. Mit Stichtag 1. Dezember 2004 waren beim AMS 132.271 Frauen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Plus zum Vorjahreszeitraum um 0,5 Prozent.

Erschwerter Wiedereinstieg

Die Gründe dafür sind laut AMS die schlechte Lage am Arbeitsmarkt, aber auch, dass mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt drängen. Als weitere Gründe werden aber auch der Mangel an Lehrstellen und der "erschwerte Wiedereinstieg" nach Bezug des Kinderbetreuungsgeldes angeführt. Laut einer Studie des Wiener Synthesis-Instituts versuchten drei von vier Frauen den Wiedereinstieg nach der Elternkarenz, aber nur jede Zweite schaffe ihn auch. Ein Drittel bekomme lediglich eine geringfügige Beschäftigung.

Einkommensunterschiede

Der Rechnungshof hat im Dezember den Einkommensbericht 2002/2003 präsentiert und auf die nach wie vor bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau hingewiesen - vor allem Arbeiterinnen verdienen mit 9.500 Euro Jahresbrutto um mehr als die Hälfte weniger als Männer (21.230 Euro brutto). Dieser Unterschied zieht sich naturgemäß durch bis ins Alter. Die durchschnittliche Frauenpension beträgt 10.640 brutto im Jahr, die der Männer 19.550 Euro brutto. (APA)