Peter Heissenberger

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Attila Suri

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Csaba Suri

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Edith Suri

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"Ich habe sofort nach Bekanntwerden der Katastrophe die Vermisstenmeldung auf der Hotline des Außenministeriums deponiert, mit mir als Ansprechpartnerin, da ich von den Familien darum gebeten wurde", schildert Romana Bartl ihre Nachforschungen nach Informationen von vier Bekannten in Khao Lak, Thailand. Seit Sonntag versucht sie, Lebenszeichen von den Vermissten Peter Heissenberger, Attila Suri, Csaba Suri und Edith Suri zu bekommen. "Bis heute haben wir kein Lebenszeichen erhalten und konnten auch keinen Kontakt herstellen." Der letzte telefonische Kontakt habe am 25. Dezember um 18 Uhr MEZ stattgefunden, schildert Bartl. Kritik übt die Wienerin an den Behörden: "Ich finde es unfassbar, wie unprofessionell und zu spät das Außenministerium in einem Katastrophenfall reagiert".

Romana Bartls Erlebnisbericht

Anruf bei der Hotline am Mittwoch: Nachdem die Daten der Vermissten bereits erfasst wurden, musste "ich völlig von neuem beginnend die Daten der vier Vermissten und meine Daten angeben." Das Bartl geschilderte Problem: Es gibt keine Serververbindung zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen der Abhebenden. "Alle arbeiten auf ihren eigenen Desktops mit Excel-Listen", es gebe keinerlei Online-Verbindung der Daten. "Auf meine Privatinitiative hat sich die Mobilkom Austria dankenswerter Weise bereit erklärt, einen Server samt Team zur Unterstützung dem Außenministerium bereit zu stellen", so Bartl. Warum sei dort noch niemand auf die Idee gekommen, die "Licht ins Dunkel"-Call Center-Infrastruktur zu nutzen, wo garantiert mehr Daten zusammenlaufen, fragt sich die Wienerin. "Ich bin gespannt, ob dieses Angebot angenommen wird."

Nachdem ein zugesicherter Rückruf von der Beschwerdestelle ausbleibt, ruft Bartl gestern und vorgestern selbst bei der Botschaft in Thailand an. Ein Botschaftsangehöriger teilt ihr mit, "dass ihm die Namen der Vermissten bisher vom Außenministerium nicht gemeldet wurden". Der Geschäftsführer von Jumbo Touristik, Christian Bruckmüller, "bekommt ebenfalls aus dem Außenministerium keinerlei Informationen", so Bartl. Ihr Verdacht: Listen müssten "händisch" abgeglichen werden.

Angehörige würden im Regen stehen gelassen, kritisiert Bartl. "Ich erwarte mir von unserer Regierung, dass sofort ausreichend professionell ausgebildete Menschen in die Krisengebiete entsandt werden, die die vor Ort (Khao Lak) allein kämpfenden, völlig überforderten drei Botschaftsangehörigen, Konsule etc. in ihren Recherchen unterstützen. (...) Ich vertraue definitiv auf die Professionalität der Deutschen, etwas anderes scheint uns in Österreich nicht übrig zu bleiben."

"Ich finde es tatsächlich unfassbar, wie unprofessionell und zu spät das Außenministerium in einem Katastrophenfall reagiert und werde weiterhin privat alles nur erdenklich mögliche tun, um Informationen über meine Vermissten zu bekommen", so Bartl. "Ich wünsche allen auf der ganzen Welt, die in der gleichen Situation sind, das Allerbeste, viel Kraft, Hoffnung und Good News."