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Wolgang Schüssel bleibt in der Sekundenstatistik ganz vorne

Foto: AP/Zak
Ein Jahr Fernsehnachrichten in Zahlen - und der Vergleich zurück bis 1998. Die ÖVP baut ihren Vorsprung nach einem kleinen Durchhänger wieder auf. Der Kanzler bleibt ganz vorne in der Sekundenstatistik.

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Seit 1998 stoppt die Forschungsgesellschaft Mediawatch mit, wer in den ORF-Nachrichten wie lange zu Wort kommt. Fazit über die ersten sieben Jahre: Nach einem kleinen Durchhänger im Jahr 2002 kommt die ÖVP langsam wieder in die Nähe ihrer Spitzenwerte von 2000 und 2001. SPÖ und Grüne verloren gegenüber 2003, die FPÖ legte 2004 wieder deutlich zu und überholte die Sozialdemokraten.

Dabei gilt es nicht zu vergessen: Redezeit in einer der "ZiB"s alleine bedeutet keineswegs, dass der jeweilige Politiker dort auch gut wegkommt.

Mit bis zu 1,86 Millionen Zuschauern etwa an Wahltagen und im Schnitt weit mehr als einer Million ist die auf beide ORF-Kanäle durchgeschaltete "ZiB 1" mit Abstand wichtigste Nachrichtensendung des Landes.

Weitaus am längsten kam auch 2004 Kanzler und ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel zu Wort. In der "ZiB 2" liegt SP-Vorsitzender Alfred Gusenbauer vorne, in der "ZiB 3" zur Geisterstunde SP-Finanzsprecher Christoph Matznetter.

Bei Pensionen Schüssel und Gusenbauer Kopf an Kopf

Zum Thema Pensionen liegen Schüssel und Gusenbauer in der "ZiB 1" Kopf an Kopf mit 33 und 32 Prozent. Zur Steuerreform durfte dort Wirtschaftswissenschafter und Grünen-Sprecher Alexander Van der Bellen ausholen: Seine 43,8 Prozent an der Redezeit aller Parteichefs zum Thema übertrifft nur Schüssel mit 46,2 Prozent. Die wechselnden FPÖ-Vorsitzenden waren mit 2,3 Prozent bei diesem Thema abgemeldet, Gusenbauer kam auf knapp acht. Zur Gesundheit hörte man von Van der Bellen praktisch nichts, am meisten wieder vom Kanzler.

Unter den Chefs von Sozialpartnern und Verbänden sprach ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch in der "ZiB 1" 234 Sekunden, Herbert Tumpel (Arbeiterkammer) kam auf 166 Sekunden, Christoph Leitl (Wirtschaftskammer) auf 142, Industrie und Landwirtschaft halten bei 25 und 6. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 29.12.2004)