Paris - Die französische Justiz hat nach einem Bericht der Tageszeitung "Le Monde" ihre Untersuchungen zu den Finanzkanälen des Terroristenführers Osama bin Laden ausgeweitet. Untersuchungsrichter Renaud Van Ruymbeke habe bereits seit Ende September "neue Fakten" zu möglicher Geldwäsche auf dem Tisch und prüfe dabei vor allem eine Überweisung von 241 Millionen Euro durch den Halbbruder Yeslam bin Laden an den El-Kaida-Anführer, berichtete die Zeitung am Sonntag.

241 Millionen Euro nach Pakistan

Den Informationen zufolge soll im Jahr 2000 die Summe von 241 Millionen Euro von einem Konto der Gesellschaft Cambridge bei der Deutschen Bank in Genf nach Pakistan geflossen sein. Empfänger waren nach den Hinweisen eines privaten Ermittlers der Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA sowie ein pakistanischer Staatsangehöriger. Cambridge ist nach dem Bericht eine Tochter des saudiarabischen Familienkonzerns Saudi Binladin Group.

Schweizer Bankunterlagen, die in den Händen der dortigen Justiz seien, scheinen auch zu bestätigen, dass Osama und Yeslam bin Laden von 1990 bis 1997 ein gemeinsames Konto bei der Bank UBS gehabt haben. Der als Geschäftsmann in Genf ansässige Halbbruder hatte 2002 der französischen Justiz erklärt, seit zwei Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zu Osama bin Laden gehabt zu haben. (APA/dpa)