Khartum - Die Regierung des Sudan und die Rebellen im Süden des Landes wollen nach einer Agenturmeldung im Jänner in Kenia einen Friedensvertrag unterzeichnen und damit den seit 21 Jahren dauernden Bürgerkrieg beenden. "Die endgültige Unterzeichnung des Friedensabkommens wird am 10. Jänner im Präsidentenpalast in Nairobi stattfinden", zitierte die halbamtliche sudanesische Nachrichtenagentur SMC Präsidentenberater Kutbi al-Mahdi am Freitag.

Ein Sprecher der Regierung Kenias sagte, er könne kein Datum für eine Unterzeichnung eines Friedensabkommens bestätigen. "Ich weiß, dass einige Termine im Jänner erwähnt wurden, aber es wurde bisher keine endgültige Vereinbarung getroffen", sagte er.

Die Regierung und die Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) hatten bei einem Treffen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UN) im November zugesagt, den längsten Bürgerkrieg Afrikas im ölreichen Süden des Landes bis zum 31. Dezember zu beenden. Die Kämpfe zwischen der SPLA und Regierungstruppen waren 1983 aufgeflammt, als die Regierung in Khartum versuchte, die Scharia, das islamische Recht, im Süden des Sudan durchzusetzen. Dort leben unter anderem viele Christen. Durch den Krieg mussten seither in der Region rund vier Millionen Menschen ihre Häusern verlassen.

Der Friedensvertrag betrifft jedoch nicht die Krisenregion Darfur, die nach UNO-Einschätzung derzeit von der größten Katastrophe weltweit betroffen ist. Durch fast zwei Jahre andauernde Kämpfe zwischen Milizen und Rebellen wurden in der Region mehr als 1,5 Millionen Menschen vertrieben. Seit März sind Schätzungen zufolge dort 70.000 Menschen durch Unterernährung und Krankheiten gestorben. (APA/Reuters)