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1,862 Millionen beim "Villacher Fasching": Mehr hatte laut ORF-Daten von Jänner bis November 2004 keine andere Sendung.

Foto: APA/GERT EGGENBERGER

TV-Marktanteile 2004

Grafik: STANDARD
Weder Hansi Hinterseer noch Harald Krassnitzer können im Weihnachtsprogramm noch Entscheidendes ändern. Zeit für Licht ins Dunkel: Ist da jemand vor den Fernsehgeräten?

Puls TV: Im Tagesschnitt verfolgten 498 Menschen das Programm

Durchaus berechtigt ist die Frage bei Puls TV. Der Stadtsender startete Ende Juni 2004 und verlor nach kaum einem halben Jahr seinen Frontmann, Geschäftsführer, Programmchef und Gesellschafter Helmut Brandstätter. Im Tagesschnitt - also von 0 bis 24 Uhr - verfolgten 498 Menschen das Programm. Zum Vergleich: Bei ATV+ sind es im Schnitt 14.700, in ORF 1 knapp mehr als 165.000.

Spitzenwert für ATV+ mit Bridget Jones

"Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" bescherte ATV+ Ende März seinen bisherigen Spitzenwert von 222.000 Zuschauern. Selbst die Wiederholung am 1. Dezember brachte noch 189.000 Seher und damit Rang drei in den Jahrescharts. Zwischen Bridget und Bridget auf Platz zwei: die Uefa-Cup-Begegnung FC Utrecht gegen Austria Wien am 16. Dezember mit 190.000 Zuschauern in der zweiten Halbzeit. Nach "Otto, der Katastrophenfilm" belegen Fußballspiele die Plätze fünf bis neun, dann drei Folgen "Tausche Familie" und das Interview Dieter Chmelars über Reinhard Fendrichs Beziehungsende.

Jahr der Flops

Danach ging es mit Chmelars Sendung bei ATV+ rasch bergab. Sie reiht sich mit "Volltreffer" unter unzählige TV-Flops 2004: von Anke Engelkes Late Night bei Sat.1 bis "Bachelorette" bei RTL, "Beauty Queen" und "Verschollen" bei RTL und ORF, von "Big Boss" bei RTL und "Hire and Fire" bei Pro Sieben bis "Expedition Österreich" im ORF, von "Für Dich tu ich alles" der ARD über "Kämpf um Deine Frau" bis "Fear Factor" bei RTL.

1,862 Millionen beim "Villacher Fasching"

Im ORF regierten 2004 wieder die Narren: 1,862 Millionen beim "Villacher Fasching", mehr hatte laut ORF-Daten von Jänner bis November 2004 keine andere Sendung im Lande.

"ZiB 1" zur Bundespräsidentenwahl mit 1,859 Millionen

Die "ZiB 1" zur Bundespräsidentenwahl liegt mit 1,859 Millionen nur einen Hauch darunter, jene zur Landtagswahl in Salzburg mit 1,809 Millionen folgt auf Platz drei. Die weiteren Ränge: Fußball-WM-Finale mit 1,8 Millionen, "Schuh des Manitu" mit 1,76, "Wetten, dass...?" im Februar und Opernball mit je 1,712 Millionen.

Marktanteile des ORF sinken

Die Marktanteile des ORF sinken stetig weiter. Sie geben an, wie viel Prozent der Fernsehzuschauer (also nicht der Gesamtbevölkerung) sich für ein Programm entschieden.

Beim Gesamtpublikum ab zwölf Jahren liegen ORF 2 mit 29,7 Prozent und ORF 1 mit 21,6 noch immer weit voran. Zusammen verloren sie 2004 wieder 0,5 Prozentpunkte.

Zielgruppe bis 29: Pro Sieben überholt ORF 2

Für die private Konkurrenz zählt, mehr noch als für die Anstalt, die Werbezielgruppe der Zwölf- bis 49-Jährigen. Hier kommt ORF 1 auf 26,5 Prozent, ORF 2 auf 16,1 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als 2003. Auch bei den Jungen bis 29 verlor der ORF 0,7 Prozentpunkte. Pro Sieben hat ORF 2 hier längst überholt.

Nach dem Neustart 2003 schaffte ATV+ die höchsten Zuwächse: 1,6 Prozentpunkte mehr auf 2,8 bei den Zwölf- bis 49-Jährigen; zwei Prozentpunkte plus beim Publikum bis 29 auf nun 3,2 Prozent. (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25./26.12.2004)