Die Angeklagten hatten in dem Verfahren ihre Schuldlosigkeit beteuert und bestritten, an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein. Laut Staatsanwalt ist jedoch nachgewiesen, dass K. der Täter war, der den Sicherheitsbeamten Filiale und ein anderes Opfer brutal ermordete. Ebenso sei nachgewiesen, daß K. an der Tür stand und den Tatort absicherte, an dem ein bis heute unbekannter Mittäter die weiteren Opfer erschoß. Die Tatwaffen sind bis heute nicht gefunden worden.
Österreich
Blutbad in ungarischer Erste-Bank: Lebenslang und 15 Jahre Haft
Bei Überfall im Mai 2002 starben acht Menschen
Budapest - Im Zusammenhang mit dem Überfall auf eine Filiale
der Erste-Bank in der ungarischen Kleinstadt Mor am 9. Mai 2002, bei
dem acht Menschen getötet wurden, sind am Donnerstag in Budapest zwei
Angeklagte in erster Instanz verurteilt worden. Der in Ungarn als
"Schlächter" von Mor bezeichnete K., der zwei Menschen
erschossen haben soll, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, ein
Komplize erhielt nach Medienberichten 15 Jahre. Die Entscheidungen
sind nicht rechtskräftig."Gnadenloses Abschlachten"
Bei dem Überfall wurde nur ein relativ geringer Betrag geraubt,
nämlich sieben Millionen Forint (nach heutigem Kurs 28.500 Euro). In
Ungarn ist die Tat beispiellos. Der Rundfunk sprach von "gnadenlosem
Abschlachten", die Morde seien nach "Art einer Hinrichtung" verübt
worden. Bei den Opfern handelte es sich um Angestellte, den
Sicherheitsbeamten, einen Versicherungsagenten und ein junges
Ehepaar.
Kritik
Fachleute kritisierten das Sicherheitssystem der Bank als
veraltet. Im Falle eines moderneren Systems hätte es aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht so viele Opfer gegeben. Die Erste Bank
hat bereits Entschädigungen an die Hinterbliebenen gezahlt, einige
von ihnen haben dennoch Prozesse gegen das Unternehmen angestrengt. (APA)