Caracas - Zwei Jahre nach den Streiks in der venezolanischen Erdölindustrie müssen sich drei frühere Leitungsmitglieder des staatlichen Ölkonzerns PDVSA wegen Sabotage und Aufrufs zur Rebellion vor Gericht verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, wurde gegen Juan Fernandez, Horacio Medina und Mireya Ripanti Anklage erhoben.

Ihnen wird vorgeworfen, dass sie mit dem Ausstand vom Dezember 2002 bis Februar 2003 die Wirtschaft lahmlegen und zusammen mit der Opposition gegen den linksnationalistischen Präsidenten Hugo Chavez die Regierung stürzen wollten.

Die Regierung schätzt die Verluste infolge des Streiks auf mehr als zehn Mrd. Dollar (7,5 Mrd. Euro). Venezuela ist das einzige lateinamerikanische Mitglied der Organisation Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) und fünftgrößter Erdölexporteur der Welt. Die drei früheren PDVSA-Angestellten waren bereits im Februar 2003 angeklagt worden, ein Berufungsgericht hatte das Justizverfahren jedoch gestoppt. Das Oberste Gericht des Landes hob später die Entscheidung der unteren Instanz wieder auf. (APA)