Mit dem satirischen Universitätsroman "Der Campus" traf Schwanitz 1995 den Nerv der Zeit. Bitterböse nahm er verkrustete Strukturen an der Hochschule und Politfilz aufs Korn. Das Buch wurde von Sönke Wortmann mit Heiner Lauterbach verfilmt. Und brachte Schwanitz seitens seiner Universitätskollegen massive und lang anhaltende Kritik als "Nestbeschmutzer" ein.
Mit seinem Roman "Bildung - alles was man wissen muss" regte Schwanitz 1999 eine Debatte über die Zukunft von Schule und Ausbildung an. Akademikerkreise kritisierten das Buch als populistisch. Auf 500 Seiten dampfte Schwanitz 2500 Jahre abendländischer Geschichte ein. Und stellte Fächerkanon und Bildungssystem in Frage. Angesichts der aktuellen Pisa-Ergebnisse nicht nur in Deutschland heute von brisanter Aktualität.
1997, schon schwer krank, ließ er sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Schwanitz zog sich ins südbadische Hartheim zurück und isolierte sich wegen seiner Krankheit immer mehr. Seine in Hamburg lebende Ehefrau besuchte ihn hin und wieder. Im Ort eröffnete der zweifache Vater 2003 ein "Zentrum für Kreative", in dem er junge Talente fördern wollte.
Der Frankfurter Eichborn Verlag hat nach den Worten von Programmleiter Matthias Bischoff mit Schwanitz einen wichtigen Autor verloren: "Deutschland verliert einen Typ Professor, wie es ihn häufiger geben sollte: der sich nicht in seinen universitären Elfenbeinturm zurückgezogen hat, sondern an die Leute heran wollte, der Spaß hatte zu provozieren."
Der Präsident der Universität Hamburg, Jürgen Lüthje, nannte Schwanitz eine "eigenwillige Persönlichkeit". Durch sein Engagement habe er die akademische Kultur der Universität mitgeprägt. Schwanitz hatte dort von 1978 bis 1997 Englische Literatur und Kultur gelehrt.