Wien - Medikamente kosten in den östlichen Nachbarstaaten deutlich weniger als in Österreich - im Extremfall nur ein Viertel des österreichischen Preises. Das ist das Ergebnis eines Preisvergleichs, den das Verbrauchermagazin "Konsument" in Kooperation mit der Europäischen Verbraucherberatung Wien durchgeführt hat.

In Sopron, Bratislava und Brünn habe man die Preise gängiger Präparate erhoben - mit einer einzigen Ausnahme seien alle Medikamente im Osten wesentlich billiger als in österreichischen Apotheken, heißt es in dem Bericht. Die mögliche Ersparnis betrage von einem Drittel bis zu drei Viertel.

Unterschiedliche Mehrwertsteuersätze

Die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze reichen als Erklärung für die großen Preisdifferenzen nicht aus: In Tschechien und Ungarn werden Arzneimittel mit 5 Prozent besteuert, in der Slowakei allerdings mit 19 Prozent, also fast so stark wie in Österreich (20 Prozent).

In absoluten Zahlen ergebe sich beim Potenzmittel Viagra der "größte Lustgewinn" beim Geldsparen, so die Konsumentenschützer: Die Vier-Stück-Packung koste in Sopron nur 38 statt 56 Euro - Rezepte würden anstandslos akzeptiert. Aber auch bei rezeptfreien Produkten wie Aspirin C oder Nasivin sei der Preisunterschied ähnlich hoch. (APA, DER STANDARD Printausgabe, 22.12.2004)