Salzburg - Im Zittern um die Zukunft des in die Finanzkrise geschlitterten Internationalen Jazzfestivals in Saalfelden gibt es einen kleinen Funken Hoffnung: Bundeskanzler Wolfgang Schüssel erteilte Kunststaatssekretär Franz Morak den Auftrag, die Basissubvention für das Festival 2005 auf 35.000 Euro zu erhöhen. Der Obmann des Zentrums Zeitgenössischer Musik (ZZM), Wolfgang Hartl, meint aber, dass das Festival auch trotz dieser Hilfe nur mehr durch ein Wunder gerettet werden könne, berichten die "Salzburger Nachrichten" in der Donnerstag-Ausgabe.

Gabe mit Bedingung

In einem Brief an Saalfelden-Geschäftsführer Mario Steidl unterbreitete Morak den Festivalorganisatoren am Mittwoch das Angebot, ab kommendem Jahr die Subvention des Bundes um 25.000 Euro zu erhöhen, "um den jährlichen Abgang des Jazz Festivals Saalfelden zu kompensieren und es in einer nachhaltigen Form wieder auf eine solide finanzielle Grundlage zu stellen".

Mit dem Angebot verknüpfte der Kunststaatssekretär die Bedingung, "dass auch seitens des Landes Salzburg die Bereitschaft besteht, bei der Erhöhung im selben Umfang nachzuziehen, um den erforderlichen Abgang gänzlich ausgleichen zu können". Aus dem Büro von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) hieß es dazu, dass man den Vorstoß des Bundes "mit Wohlwollen zur Kenntnis" nehme und die Möglichkeiten einer zusätzlichen Finanzierung prüfen wolle.

Nexus oder Festival?

Auch in Saalfelden wurde das Schreiben Moraks mit Freude aufgenommen. Hartl, dessen ZZM sowohl das KunsthausNexus betreibt als auch das Festival organisiert, sagte aber, dass selbst mit 50.000 Euro zusätzlich die Probleme nicht gelöst seien. "Wir brauchen für die Betriebskosten des Nexus pro Jahr um 90.000 Euro mehr. Die Gemeinde müsste für Festival und Nexus pro Jahr zusätzlich 130.000 Euro aufbringen. Dazu ist sie nicht in der Lage. Ich verstehe das. Es bleibt nur eine Entscheidung: Nexus oder Festival. Das Nexus können wir nicht zusperren. Also müssen wir das Festival aufgeben. Ich will nicht mit meinen Vorstandskollegen in den Privatkonkurs schlittern." Das Quartett haftet privat für 280.000 Euro.

"Nur ein Wunder" könne das Festival noch retten, so Hartl. "Die Luft ist heraußen. Wir verlangen ja keine unmöglichen Dinge. Nur muss jeder einsehen, dass wir uns nicht weitere Jahre am Rande des finanziellen Abgrundes bewegen wollen. Wenn beide Budgets zusammengelegt werden, hat wenigstens das Nexus eine Überlebenschance." (APA)