Missouri - Im Mordfall in Kansas City, Missouri, bei dem eine schwangere Frau getötet und ihr der Fötus aus dem Leib geschnitten worden war, hat ein Bundesgericht am Montagabend Anklage gegen die geständige mutmaßliche Täterin erhoben. Die 36-jährige Lisa Montgomery muss sich demnach wegen Entführung mit Todesfolge verantworten.

Der Mutter von zwei Kindern drohen die Todesstrafe oder lebenslange Haft und umgerechnet bis zu 187.000 Euro Geldstrafe. Nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN zeigte die Frau bei ihrem Erscheinen vor Gericht keinerlei Emotionen.

Die 36-Jährige hat die Tat zugegeben, die hochschwangere Stinnitt erwürgt und ihr den acht Monate alten Fötus aus dem Bauch geschnitten zu haben. Wie durch ein Wunder überlebte das Kind, dessen Geburt erst für nächsten Monat geplant war. Die Polizei fand das Baby im Haus der mutmaßlichen Täterin in Melvern im Nachbarstaat Kansas. Trotz des Geständnisses ermittelt die Polizei noch weiter. Unklar ist zurzeit noch, ob weitere Personen in die Tat eingeweiht waren.

Opfer und Täterin kannten sich

Nach einem Bericht des "Kansas City Star" kannten einander die mutmaßliche Täterin und das Tatopfer mindestens seit einer Hundeschau im April. Ermittler des FBI waren der mutmaßlichen Täterin über den E-Mail-Verkehr mit dem Opfer auf die Spur gekommen. Die 36-Jährige hatte vorgegeben, von der Hundezüchterin einen Welpen kaufen zu wollen.

Baby bei bester Gesundheit

An der Trauerfeier für die 23-jährige Bobbie Jo Stinnitt nahmen trotz bitterer Kälte Hunderte von Trauergästen teil, berichtete die Tageszeitung "Kansas City Star". Am Vortag sei Baby Victoria Jo bei bester Gesundheit aus der Klinik entlassen und in die Obhut des Vaters übergeben worden.

Die Angeklagte wollte laut Angaben der Polizei ihrem Mann und dem Bekanntenkreis vormachen, das Kind selbst zur Welt gebracht zu haben. Die Mutter von zwei Kindern hatte vor einiger Zeit bei einer Fehlgeburt ein drittes Baby verloren. (APA)