Die Nachrichtenagentur Reuters hat den Finanznachrichtendienst Moneyline Telerate für rund 175 Millionen Dollar übernommen. Für die Integration des in New York ansässigen Unternehmens werde Reuters noch einmal rund 82 Millionen Dollar bereit stellen, berichtet das "Wall Street Journal" Dienstag. Verhandlungen mit dem Anbieter von Finanznachrichten laufen bereits seit längerem.

Reuters zahlt für Telerate 100 Millionen Dollar in bar an den bisherigen Eigentümer One Equity Partners, einer Tochter von J.P. Morgan Chase & Co. Außerdem erhält One Equity Partners den 14-Prozent-Anteil von Reuters an Savvis Communications. Das Aktienpaket ist rund 75 Millionen Dollar wert. Zudem hat Reuters Quick Moneyline übernommen, den exklusiven Vertriebspartner von Telerate in Japan. Die in Tokio ansässige Quick Corporation erhält dafür acht Millionen Dollar und den Anteil von 4,85 Prozent, den Reuters bisher an Quick gehalten hat.

Telerate hat laut "WSJ" derzeit mehr als 3.500 Kunden und über 30.000 individuelle User. In den ersten neun Monaten 2004 verbuchte das Unternehmen einen operativen Verlust von 34 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 205 Millionen Dollar, so das "WSJ". Die Übernahme erhöht den Marktanteil von Reuters bei Finanznachrichten. Durch die Abstimmung der Nachrichtenpartner von Telerate verspricht sich Reuters zudem Kosteneinsparungen. Reuters steckt zurzeit inmitten eines Restrukturierungsplanes, der bis Ende 2006 rund 850 Millionen Dollar an Kosten einsparen sollte. (pte)