<$30> ---- 1 Hauptzeile(n) 26p ---- 1 Unterzeile(n) 14p ---- <$0>Eine Katastrophe verhindern<$30> Zu 80% gefüllt <$0> Israelischer Irak-Experte sieht keine Alternative zu den Wahlen<$30> Zu 91% gefüllt <$0> <$30> ---- Textbeginn ---- 1. Spalte <$16>Gudrun Harrer <$30> <$1>Haifa/Wien<$0> - Der katastropha len Sicherheitslage zum Trotz sollen die Wahlen im Irak ab gehalten werden, meint Amat zia Baram, Professor für Mit telostgeschichte an der Uni versität Haifa, zum <$10>Standard<$0> und begründet das so: Erstens werde sich die Situation in den nächsten Monaten nicht wesentlich bessern, das könne noch zwei bis drei Jahre dau ern. So lange könne man aber nicht mit Wahlen warten, In terimspremier Iyad Allawi würde sonst wie ein von­ den Amerikanern eingesetzter Dik^tator aussehen. Zweitens werde eine gewählte Regie rung in den Augen von immer hin fast 75 Prozent der Iraker (55 Prozent Schiiten, 20 Pro <$30> 2. Spalte <$0>zent Kurden) legi^ timiert sein: "Das ist nicht gut, aber auch nicht ganz schlecht." Baram, der als Irak-Experte bei der US-Regierung hoch im Kurs steht­ und selbst für die Irakinvasion war, schlägt eine Staffe lung der Wahlen über mindestens zehn Tage, zwei Wochen vor, um die Orte, an denen gewählt wird, jeweils durch massive Militärpräsenz zu schützen. Auch in Mossul, als einziger sunnitischer Stadt, kann er sich vorstellen, dass 25.000 bis 30.000 Mann eine Wahl möglich machen müssten, in den übrigen Sun <$30> 3. Spalte <$0>nitengebieten, aber vielleicht sogar in Teilen Bagdads (et wa der Haifa-Stra ße) könne nicht ge wählt werden. Im neuen irakischen Parlament, so Ba ram, sollte deshalb ein angemessener Teil der Sitze für sunnitische Vertre ter leer gehalten werden, um den Sunniten zu sig^ nalisieren, dass man sie nicht aus dem politischen Prozess ausschließt. Die USA hätten "komplett die Kontrolle über die Sicher heit verloren. Um sie wieder zugewinnen, bräuchten sie nicht ein, sondern zwanzig Falluja." Als Priorität sieht Ba ram die beschleunigte Auf stellung einer irakischen Ar mee, bis Ende 2007 sollten mindestens 300.000 Iraker ausgebildet sein. Europa sollte dabei verstärkt helfen, im ei genen Interesse - denn von ei ner weiteren Destabilisierung im Irak wäre die EU schwers tens betroffen, allein durch das Flüchtlingsproblem. Wenn die Sache schief geht, sieht Baram "totales Desaster": "Der Irak wird nicht in saubere Teile zerfallen. In Bagdad wird es einen Bürgerkrieg ge ben, jeder gegen jeden. In den Sunnitengebieten werden wir ein ,kleines Afghanistan' ha ben, und in den Schiitengebie ten werden sich Warlords he^ rausbilden, die wie tollwütige Hunde über kleine Fetzen Land streiten, auf denen es Öl gibt." Im Irak, so Baram, gehe es im Moment nicht mehr um Erfolg oder nicht, sondern da^ rum, eine Katastrophe zu ver hindern. <$30> !!!!! ARTIKEL-ENDE !!!! ----- Artikel paßt ----- <$0>