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Grafik: Archiv
STANDARD: Contentmanagement-Systeme, Software zur Bearbeitung von Website- Inhalten, gibt es viele. Was ist neu an Ihrem Produkt?

Florian Grasel: Der große Unterschied: Unser System aCMF ist durchgehend barrierefrei. Das bedeutet, dass auch sehbehinderte Menschen oder Menschen mit anderen Be- einträchtigungen problemlos Websites verwalten und weiterentwickeln können.

STANDARD: Das heißt, es könnten zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen geschaffen werden?

Wolfgang Neurauter: Durch unser Produkt kann die Quote von qualifizierten Arbeitsplätzen für Menschen mit Seh-, Hör- oder motorischen Be- einträchtigungen erhöht werden, weil sie problemlos damit arbeiten können.

STANDARD: Wie unterscheidet sich Ihr System von gängigen Produkten?

Michael Udulutsch: Die grundsätzliche Funktionsweise ist gleich. Derzeit basiert unsere Entwicklung auf der php-Technologie, einer Skriptsprache auf Open-Source- Basis. Überlegungen gehen aber auch in Richtung Mic- rosoft.net. Unsere wissenschaftliche Arbeit konzentrierte sich auf die Entwicklung einer Lösung, die es möglich macht, die Ein- und Ausgabe von Websites barrierefrei zu machen. Das heißt: Das gesamte System ist WAI-konform. WAI ist eine Richtlinie für barrierefreies Arbeiten.

STANDARD: Wo sehen Sie die größten Marktchancen für Ihre Entwicklung?

Grasel: Im öffentlichen Bereich. Fast alle Verwaltungen sind im Web präsent, aber nur ein ganz geringer Prozentsatz ist barrierefrei. Behindertengerechte Webpräsenzen wurden jedoch durch den EU-Aktionsplan E-Europe 2002 festgeschrieben und werden voraussichtlich im neuen österreichischen Behinderten-Gleichstellungsgesetz umgesetzt. Wir bauen aCMF komplett mehrsprachig auf - für den europäischen Markt.

STANDARD: Wann kommt Ihr System auf den Markt?

Udulutsch: Wir hoffen, dass ein Ministerium als Referenzkunde einsteigt. Die Gespräche stehen vor dem Abschluss. Ende 2005 könnte die erste Site in Vollbetrieb sein.

ZUR PERSON:

Wolfgang Neurauter (33), Michael Udulutsch (25) und Florian Grasel (23) haben zusammen die Fachhochschule Wiener Neustadt für Wirtschaft und Technik absolviert und danach die IT-Firma Smarter Business Solutions gegründet.